Düsseldorf - Der Machtkampf bei Europas größtem Elektronikhändler Media-Saturn geht in eine neue Runde. Am Dienstag sollen Vertreter des Großaktionärs Metro und der Minderheitseigner erneut aufeinandertreffen - doch diesmal nicht-öffentlich vor einem Schiedsgericht. Der Streit entzündet sich an dem Beirat, den Metro bei Media-Saturn gegen den Willen der Firmengründer und Miteigner Erich Kellerhals und Leopold Stiefel eingerichtet hat. Es geht um die Frage, worüber das Gremium entscheiden kann und mit welcher Mehrheit. Ort und Zeit des Schiedsgerichts-Treffens werden nicht bekannt gegeben. Ungewiss ist auch, ob es am Dienstag zu einem Schiedsspruch kommen wird.

Vor dem Schiedsgericht landete der Konflikt, weil das Oberlandesgericht München sich nach vorläufiger Rechtsauffassung nicht zuständig sieht. Der Metro sind die Veto-Rechte von Kellerhals und Stiefel bei Media-Saturn seit langem ein Dorn im Auge. Das Landgericht Ingolstadt hatte es Metro allerdings im Herbst verwehrt, diese mit Hilfe eines Beirats auszuhebeln, um Entscheidungen bei Media-Saturn schneller durchzusetzen. Weil Metro Rechtsmittel dagegen einlegte, landete der Fall vor dem Oberlandesgericht. Metro hält gut 75 Prozent an dem Betreiber der Handelsketten Media Markt und Saturn, benötigt aber laut Firmenstatuten für wichtige Entscheidungen eine Mehrheit von 80 Prozent. (APA/Reuters, 22.7.2012)