Innenminister Strasser

"Das Projektmanagement von master-talk ist mangelhaft, trotz Setzung von Nachfristen ist master-talk mit wesentlichen Leistungen in Verzug geraten", begründete das Innenministerium am Donnerstag die Vertragsauflösung mit master-talk. Die Firma master-talk hatte am 5. Juli 2002 vom Innenministerium den Auftrag bekommen, das Blaulicht-Funknetz Adonis aufzubauen.

"Deutliche technische Mängel"

Die von master-talk erbrachten Leistungen würden "deutliche technische Mängel" aufweisen, hieß es in einer Presseaussendung des Innenministeriums weiter. Rund ein Jahr nach der Zuschlagserteilung sei die Finanzierung des Projektes nicht sichergestellt. Im Zuge der Projektumsetzung von Adonis habe das Innenministerium wiederholt auf diese Mängel hingewiesen. Leider sei von Seiten master-talks aber keine entsprechende Behebung erfolgt.

"Nicht in der Lage, die Anforderungen zu erfüllen"

Der bisherige Projektverlauf habe gezeigt, "dass mastertalk nicht in der Lage ist, diese Anforderungen zu erfüllen". Auch das diesbezüglich durchgeführte Schlichtungsverfahren habe zu keinem Konsens geführt. Das BMI löse daher auf Basis des Schlichtungsverfahrens und der gestrigen abschließenden Gespräche den mit master-talk geschlossenen Vertrag mit sofortiger Wirkung und behalte sich "die Geltendmachung sämtlicher Ansprüche, insbesondere auf Schadenersatz" vor, hieß es weiter.

Umsetzung bleibt wichtiges Ziel

Die Umsetzung des bereits seit 1997 angestrebten digitalen Funknetzes sei jedoch weiterhin "ein wichtiges Ziel des Innenministeriums". Ein einheitliches Funknetz für alle Blaulichtorganisationen müsse höchsten Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanforderungen genügen. In den kommenden Wochen werde nun "geprüft, wie ein positiver Projekterfolg zukünftig erreicht werden kann".

An master-talk halten Siemens und die Wiener Stadtwerke je 32,45 Prozent. Die Raiffeisen Zentralbank hält über die Capreolus Beteiligungs GmbH 25,1 Prozent, der Verbund ist mit 10 Prozent beteiligt.(APA)