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Washington/Sacramento – Im Streit um die Einfuhr gentechnisch veränderter Lebensmittel aus den USA zeigt sich die EU kompromissbereit. Kommissionspräsident Romano Prodi sagte am Mittwoch im Anschluss an den europäisch-amerikanischen Gipfel in Washington, es gebe nicht die Absicht, das vor fünf Jahren eingeführte Importmoratorium für Gen-Mais und andere genetisch manipulierte Nahrungsmittel für immer beizubehalten.

USA für ein Ende des Einfuhrboykotts

US-Präsident George W. Bush hat die europäischen Staaten am Montag dazu aufgerufen, ihren Einfuhrboykott zu beenden. Das Import-Moratorium der EU hindere afrikanische Bauern daran, die Vorteile genmanipulierter Anbauprodukte zu nutzen und diese für den Kampf gegen den Hunger einzusetzen, sagte Bush. Die USA haben zur Klärung des Streits die Welthandelsorganisation (WTO) angerufen. Der griechische Ministerpräsident und EU-Ratsvorsitzende Costas Simitis wies in Washington darauf hin, dass es in der Öffentlichkeit nach wie vor Sorgen wegen der Unbedenklichkeit von Gen-Nahrungsmitteln gebe.

USA zufrieden

Die Regierung der USA wertete die internationale Konferenz über Gentechnik in der Landwirtschaft in Sacramento als Erfolg. "Ein Saatkorn ist gepflanzt worden", sagte US-Landwirtschaftsministerin Ann Veneman am Mittwoch zum Abschluss der dreitägigen Konferenz im kalifornischen Sacramento. Jetzt müsse die Forschung weiter vorangetrieben werden, damit die Landwirtschaft vor allem in den Entwicklungsländern von den Ergebnissen profitieren könne.

Begleitet wurde die Veranstaltung von anhaltenden Demonstrationen gegen genmanipulierte Lebensmittel. Genetisch verändertes Saatgut berge unbekannte Gesundheitsrisiken und sei keine Antwort für den Hunger in der Welt, erklärten die Kritiker. (APA/AP)