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Babacar Gaye reist nach Damaskus

Foto: APA/EPA/Badawi

New York - Zur Lösung der Syrienkrise will UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zwei seiner höchsten Militärexperten nach Damaskus schicken. Er werde seinen Untergeneralsekretär für Friedensmissionen, Herve Ladsous, in die Krisenregion entsenden, sagte Ban am Samstag bei einem Besuch in Kroatien. Gleichzeitig solle General Babacar Gaye "vorerst in dieser kritischen Phase" die Beobachtermission UNSMIS (United Nations Supervision Mission in Syria) leiten. Der Senegalese ist einer der ranghöchsten Militärs innerhalb der Vereinten Nationen.

"Die Vereinten Nationen bleiben aktiv in der Krise engagiert und sind voll mobilisiert", sagte Ban. Ladsous solle die Situation erkunden. Der Franzose, Chef aller Blauhelmmissionen weltweit, ist so etwas wie der Verteidigungsminister der Vereinten Nationen. Die UNO-Mission UNSMIS war am Freitag in letzter Minute um weitere 30 Tage verlängert worden. Ihr bisheriger Führer, der norwegische General Robert Mood, stand aber nicht noch einmal zur Verfügung.

164 Tote am Samstag

Unterdessen hat die syrische Armee nach Angaben von Aktivisten Sonntag früh neue Angriffe gegen Rebellen in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt Damaskus und der Wirtschaftsmetropole Aleppo gestartet. In Damaskus rücke die Armee mit Panzern in den umkämpften Stadtteil Barse ein, es gebe heftige Gefechte, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch in dem vornehmen Stadtteil Masse werde gekämpft. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten dort eine Explosion.

In Aleppo im Norden Syriens versuchte die Armee vom Morgengrauen an, die Kontrolle über den Stadtteil Saladin (Salaheddin) wiederzuerlangen, wie ein Aktivist telefonisch sagte. In Aleppo wird seit Freitag gekämpft, die aus Deserteuren zusammengesetzte Freie Syrische Armee konnte Aktivisten zufolge die Kontrolle über Saladin gewinnen. Die Rebellen kontrollieren demnach auch teilweise drei weitere Stadtteile.

Bei der Gewalt in Syrien waren am Samstag nach neuen Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte 164 Menschen getötet worden. Demnach handelte es sich um 86 Zivilisten, 49 Soldaten und 29 Rebellen. (APA, 22.7.2012)