Sofia - Das einzige bulgarische Opfer des Bombenanschlags auf israelische Touristen am Flughafen von Burgas an der bulgarischen Schwarzmeerküste, der Busfahrer Mustafa Kjosew, ist gestern Abend nach muslimischem Ritus und Tradition in seinem Heimatdorf Jurukowo beigesetzt worden, wie bulgarische Medien am Samstag berichteten. Der 36-Jährige hinterlässt eine Witwe und eine zehnjährige Tochter.

Kjosew gehörte zur slawischen muslimischen Minderheit, die besonders in Südwestbulgarien, woher er auch stammte und mit seiner Familie lebte, angesiedelt ist. Die Minderheit, bekannt als "Pomaken", unterscheidet sich von den ethnischen Türken im Nordosten und Südosten des Landes durch ihre slawische Sprache, teilt aber mit ihnen den Islam als Religion und die arabischen Namen. Kjosew verdiente als Busfahrer und Saisonarbeiter an der touristischen Schwarzmeerküste mehr als 400 Kilometer entfernt von seinem Dorf Jurukowo den Unterhalt für sich und seine Familie, als er vom Attentäter getötet wurde.

An der Beisetzung nahmen keine offiziellen Staatsvertreter teil, so die Nachrichtenagentur BGNES. Gesundheitsministerin Dessislawa Atanasowa sandte einen Beileidsbrief und nur der Regionalmufti erschien persönlich. Erst später teilte die Regierungspressestelle mit, dass das Kabinett der Witwe knapp 5000 Euro als einmalige Unterstützung auszahlen will. (APA, 21.7.2012)