Wien - Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (ÖVP) erneuert angesichts der vom ÖGB geforderten Verlängerung der Schulpflicht seine Forderung nach einer "Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr". Das vom Gewerkschaftsbund geforderte zehnte Pflichtschuljahr lehnt Leitl jedoch ab. Vielmehr sollten jugendliche Schulabgänger seiner Meinung nach zu einer dualen Ausbildung (Lehre) verpflichtet werden, so Leitl in der "Kleinen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hatte im Vorjahr eine Ausbildungspflicht bis 18 gefordert und will diese bis 2015 umsetzen.

"Ich gehe davon aus, dass jene, die aussteigen, von der Schule die Nase voll haben. Die Jugendlichen noch ein weiteres Jahr in einer Klasse zu belassen, wäre kontraproduktiv", lehnt Leitl den ÖGB-Vorschlag ab. Der Schwerpunkt sollte seiner Meinung nach daher auf der praxisbezogenen Ausbildung liegen, an der Schule sollten nur fehlende Grundkenntnisse nachgeholt werden. (APA, 21.7.2012)