Wien - Im Vorfeld der Ergebnisbekanntgabe des Leiterplattenherstellers AT&S am Dienstag (24. Juli) erwarten Analysten von Erste Group und Raiffeisen Centrobank (RCB) zwar einen Anstieg bei Umsatz, Ergebnis und Gewinn - betonen allerdings, dass die Daten nur bedingt mit jenen des Vorjahres vergleichbar sind. Im ersten Quartal 2011 hatte das schwere Erdbeben in Japan für Nachwehen bei AT&S gesorgt. Das Werk in Shanghai war aufgrund von Lieferproblemen und Orderausfällen damals nur schlecht ausgelastet gewesen.

Das war im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2012/13 nach Ansicht der Experten zwar anders - das Werk dürfte voll ausgelastet gewesen sein. Allerdings wirkten sich heuer andere Faktoren auf die Geschäftsentwicklung von AT&S aus. Beim Umsatz erwarten die Analysten im Schnitt einen Anstieg um knapp 13 Prozent auf 124,9 Mio. Euro. Das geschätzte Betriebsergebnis stagniert im Mittel der Schätzungen bei 4,4 Mio. Euro.

Positiv ist auch die prognostizierte Entwicklung beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA): Hier erwarten die Analysten im Durchschnitt einen Anstieg um 8,2 Prozent auf 19,7 Mio. Euro. Der erwartete Gewinn verdoppelt sich im Schnitt von 2,1 auf 4,3 Mio. Euro. Entscheidend für die Geschäftsentwicklung bei AT&S dürfte die wirtschaftliche Situation der wichtigsten Kunden im Smartphone-Bereich, Apple und Research in Motion (RIM), sein.

Während Apple beim iPhone-Verkauf weiterhin florierende Absätze meldet, gab es beim angeschlagenen Konkurrenten RIM zuletzt weniger erfreuliche Nachrichten. "RIM ist das Fragezeichen - wie wird sich deren Absatzschwäche auf AT&S auswirken", fasst RCB-Analyst Daniel Damaska zusammen. Daniel Lion, Analyst der Erste Group, erwartet für AT&S im Quartal zwar eine "gute Entwicklung im Gleichschritt mit wesentlichen Vergleichsunternehmen", allerdings bleibt auch er vorsichtig angesichts der Entwicklung bei RIM.

Bei der Erste Group wird AT&S derzeit mit "Buy" bewertet, das Kursziel lautet auf 13 Euro. Die RCB hingegen stuft die Papiere des Leiterplattenherstellers mit "Hold" ein, das Kursziel wird mit 9,50 Euro beziffert. (APA, 20.7.2012)