Schon mehr als fünf Monate ist er unterwegs, momentan befindet er sich im äußersten Westen von China: Der gebürtige Vorarlberger Wolfgang Burtscher (51) steht kurz vor der Halbzeit seiner 20.000 Kilometer langen Radreise durch 19 Länder, die ihn von Tirol bis nach Thailand führt.

Aber nicht nur die Tour selbst, auch der Reisebericht ist ungewöhnlich: Burtscher dokumentiert seine Fahrt mit sogenannten "Trip Marks" - quadratischen Blättern, die er jeden Tag mit dem Rad überfährt und gesammelt nach Österreich schickt.

Die Mikroorganismen im Bodenbelag auf den Abdrücken werden an der Uni Innsbruck analysiert und sollen Aufschluss über die Veränderung der mikrobiologischen "Gemeinschaft" während der Reise geben. Nach Butschers Rückkehr werden die Ergebnisse und die 365 Trip Marks in Form mehrerer Ausstellungen präsentiert. 

Auf seiner 365-tägigen Radreise will Wolfgang Burtscher die Bereiche Kunst, Wissenschaft, Sport und Abenteuer vereinen.

Foto: Tripmarks

Die 20.000 Kilometer lange Tour führt den Künstler durch 19 Länder: Anfang Februar ging es in Innsbruck los, der Weg führt nach Thailand.

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Es ist nicht die erste große Tour des gebürtigen Vorarlbergers: Bereits mit 17 Jahren fuhr er mit dem Rad bis Sizilien, in den letzten Jahren folgten Reisen nach Vietnam, Kuba, dem Oman und Albanien.

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Burtscher ist ganz allein unterwegs, weshalb er viel zu schleppen hat: Rund 40 Kilogramm Gepäck hängen am 18 Kilogramm schweren Rad.

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Zwischen 50 und 180 Kilometer legt Burtscher täglich zurück, je nach zu bewältigenden Höhenmetern.

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Eine der 365 Trip Marks, die Burtscher an jedem Tag der Reise überfährt ...

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... und gesammelt nach Innsbruck schickt, wo sie auf ihre mikrobiologische Zusammensetzung analysiert werden.

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Wenn er nicht gerade auf Reisen ist, designt Burtscher extravagante Möbel und Skulpturen aus Stahl. Aber auch bei seiner Tour spielt die Kunst eine Rolle: Seine Trip Marks werden nach der wissenschaftlichen Analyse in mehreren internationalen Ausstellungen präsentiert.

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Das Radfahren ist für ihn die ideale Fortbewegungsmethode, um Land und Leute intensiv kennenzulernen. Auch für Sightseeing muss Zeit bleiben, wie hier in Rom.

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Die Tour führt Burtscher an schneebedeckten Bergen in der Türkei vorbei.

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Pause im Iran.

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Endlose Landschaften, kaum Menschen: Das Grenzgebiet von Iran und Turkmenistan.

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Nach 9.000 Kilometern der erste Patschen am Hinterrad.

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Mitunter muss Burtscher auf andere Verkehrsmittel umsteigen: An der chinesischen Grenze etwa darf man einfach nicht radeln.

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"Abseits der Hauptroute bist du echt alleine auf der Piste, Natur pur." Mehr Eindrücke gibt es in Burtschers Reiseblog. Nach seiner Rückkehr im kommenden Februar sollen die Ergebnisse des Kunstprojekts mit den 365 Trip Marks in Form mehrerer Ausstellungen präsentiert werden. (fbay, derStandard.at, 5.8.2012)

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