Die Gazer Linien und die Shitstorm-Community.

Screenshot: red

Die Grazer Linien will mehr auf Kundenreaktionen und Beschwerden eingehen und startet dafür einen eigenen Blog. Allerdings wählt das Unternehmen eine etwas unglückliche Formulierung. Auf der Website heißt es: "Wir treten mit der Shitstorm-Community in Dialog und haben für Euch diesen Blog eingerichtet."

"Konstruktive Kritik" erbeten

Das Unternehmen fordert KundInnen seit Mittwoch auf, Themenvorschläge zu posten, auf die im "Blog Shitstorm" geantwortet werden sollen. Auf der Website sowie auf der Facebook-Seite des Unternehmens werden bereits zahlreiche Themen gelistet. Aufgegriffen werden unter anderem die Preispolitik, die Klimatisierung öffentlicher Verkehrsmittel, das Verhalten von MitarbeiterInnen oder die Pünktlichkeit. Man bittet um "konstruktive Kritik" und behält sich vor "Beiträge mit unsachlichen, parteipolitischen, rechtswidrigen und moralisch bedenklichen Inhalten zu löschen."

Shitstorms

Als "Shitstorm" wird eine Welle kritischer Postings bezeichnet, die im Blogs, Foren oder über Social-Media-Kanäle zu bestimmten Themen veröffentlicht werden oder gegen ein Unternehmen gerichtet sind. Die Diskussionen driften dabei häufig ins Niveaulose ab. Dass derartige Debatten von den Fahrgästen erwünscht sind, zeigt alleine die Anzahl der bereits eingegangen Vorschläge und Posting-Antworten auf Facebook. Die KundInnen von vorne herein als "Shitstorm-Community" zu bezeichnen könnte sich aber als begrenzt hilfreich erweisen, die Entrüstungsstürme zu verhindern. (br, derStandard.at, 20.7.2012)