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Die Schüsse ereigneten sich in dem Kinocenter Century 16 in Aurora.

Foto: Karl Gehring/The Denver Post/AP/dapd

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Laut neuesten Informationen wurden zwölf Personen bei dem Amoklauf getötet.

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Aurora liegt im Bundesstaat Colorado, in der Nähe der Hauptstadt Denver.

Karte: APA

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Mitglieder der Spezialeinheit SWAT dringen in die Wohnung des Verdächtigen ein.

Foto: AP/dapd/Ed Andrieski

Denver - Bei Schüssen während einer Premiere des neuen "Batman"-Films "The Dark Knight Rises" in der US-Stadt Aurora nahe Denver sind CNN zufolge mindestens zwölf Menschen getötet worden - zuerst war von 14 Opfern die Rede gewesen. Laut Augenzeugen eröffnete ein Mann mit Gasmaske und kugelsicherer Weste kurz nach Mitternacht das Feuer in einem der Kinosäle. Zuvor soll er einen Kanister im Eingangsbereich geöffnet haben, aus dem Dämpfe austraten. Er habe auch Tränengas in den Saal gesprüht.

38 Personen wurden laut Polizeiangaben mit Schussverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Verletzten seien zwischen sechs und 31 Jahre alt. Auch ein Baby wurde in einem Krankenhaus behandelt. Das berichtet der Fernsehsender 9News. Die Sprecherin des Universitätskrankenhauses Colorado, Jacque Montgomery, bestätigte dem TV-Sender CNN, dass alle Opfer leichte bis lebensgefährliche Schussverletzungen aufwiesen. Sechs Verletzte wurde in ein Kinderspital gebracht.

 

Verdächtiger festgenommen

Die Polizei konnte einen schwer bewaffneten Verdächtigen am Parkplatz des Kinos festnehmen. Die Polizei habe bei ihm zwei Pistolen und ein Gewehr sichergestellt, eine weitere Pistole sei später in dem Kino entdeckt worden. Bei dem Verdächtigen handle es sich um den 24-jährigen James H. Das berichteten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf Ermittlungsbeamte. Der ortsansässige H. war demnach ersten Erkenntnissen zufolge ein "unbeschriebenes Blatt". Es gebe keine Polizeiaufzeichnungen über ihn, meldete "USA Today". Die genauen Hintergründe des Verbrechens sind noch unklar.

Nach Angaben des Senders NBC hat der Schütze an der University of Colorado in Aurora Neurowissenschaften studiert. Er habe sich im Juni 2011 eingeschrieben, aber sei dabei gewesen, sein Studium aufzugeben, hieß es unter Berufung auf Angaben der Medizinischen Fakultät.

Sprengfalle in Wohnung

In seiner Wohnung hatte der Amokläufer "ausgefeilte" Sprengfallen ausgelegt, wie US-Medien unter Berufung auf Polizeichef Oates berichteten. Es seien "entzündbare und explosive" Materialien gefunden worden. Zuvor hatte die Polizei das gesamte Wohngebäude evakuiert.

Tathergang

Nach Angaben von Augenzeugen trat der Täter etwa eine Viertelstunde nach Beginn des Films durch einen Notausgang in den Kinosaal Nummer 9. "Der Typ kam über die Treppe und schoss sofort um sich", berichtete ein junger Mann CNN. Einige Kugeln durchschlugen die Wand zum Kinosaal nebenan. Viele der zumeist jungen Premierengäste dachten zunächst, die Schüsse gehörten zum Film. "Ich habe zunächst überhaupt nicht begriffen, was los ist."

Kein Hinweis auf Terroranschlag

Es gibt laut Polizeichef Dan Oates keinen Hinweis auf einen Komplizen. Das FBI, das gemeinsam mit der Polizei ermittelt, sagte zu ABC, dass bis dato außerdem nicht von einem Terrorakt ausgegangen werde.

Aurora liegt nur wenige Kilometer vom Städtchen Littleton entfernt. Dort ereignete sich 1999 an der Columbine High School der bekannteste Amoklauf Amerikas. Ein 17- und ein 18-Jähriger ermordeten damals zwölf ihrer Mitschüler und einen Lehrer und erschossen sich dann selbst. 24 weitere Schüler wurden verletzt.

Obama zeigt sich schockiert

US-Präsident Barack Obama zeigte sich "schockiert und tief betrübt" über die Vorfälle. Seine Frau Michelle und er seien betroffen von der "entsetzlichen und tragischen" Tat, sagte Obama am Freitag.

Die Regierung werde alles tun, um die Menschen in Aurora zu unterstützen, so Obama. In solchen "Momenten der Düsternis und Herausforderung müssen wir jetzt wie eine amerikanische Familie zusammenkommen", rief der Präsident seine Landsleute auf.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in New Yorker Kinos

Die New Yorker Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen in den Kinos der Millionenstadt erhöht. Das erklärte New Yorks leitender Hauptkommissar Raymond Kelly in einer Mitteilung auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

"Zusätzliche Einheiten werden als Vorsichtsmaßnahme vor Nachahmern eingesetzt und um Kinogängern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln", hieß es. Zur Größe des Polizeieinsatzes in den New Yorker Kinos machte Kelly am Freitag keine Angaben.

Premiere in Paris abgesagt

Das Filmteam hat am Freitag die geplanten Werbeauftritte in Paris abgesagt. Die Schauspieler Marion Cotillard und Morgan Freeman stünden für zuvor vereinbarte Interviews mit dem französischen TV-Sender TF1 nicht mehr zur Verfügung, sagte eine Sprecherin. Auf den Champs-Elysees war ursprünglich am Abend die Premiere des Batman-Films in der französischen Hauptstadt geplant gewesen. Nach Medienberichten wurde sie jedoch nach dem Amoklauf abgesagt. (red, derStandard.at, 20.7.2012)