Weltweit nackte Tatsachen auf dem Rad beim Naked Bike Ride 2012 und das größte Fahrrad der Welt. Was sich im letzten Quartal in der Fahrradwelt zugetragen hat
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In Indonesien ein seltener Anblick: FahrradfahrerInnen und weit und breit kein Auto, Motorrad oder Tuktuk. In der Hauptstadt Jakarta wird jeden Sonntag der motorisierte Verkehr für einige Stunden beschränkt - so auch am 22. April 2012.
Am ersten Mai gehen auch in New York zahlreiche Menschen zum Protestieren auf die Straße. Ein Aktivist der "Occupy Wall Street"-Bewegung gegen die großen Finanzinstitutionen wird dabei mit Polizeigewalt von seinem Fahrrad getrennt.
Am 6. Mai findet in Ludwigshafen am Rhein die erste Klapprad-Weltmeisterschaft statt. Der Moustache gehört zum Dresscode des "World-Klapp" und ist Pflicht. Teilnehmerinnen mit Damenbart sind auch willkommen.
Schneller mit dem Rad: Dieser Mann zeigt Autofahrern im Stau in Rio de Janeiro die grüne Zukunft. Im Juni 2012 fand in der brasilianischen Stadt die "Rio+20"-Umweltkonferenz mit eben dem Ziel einer grünen Zukunft statt.
Foto: Felipe Dana/AP/dapd
Im US-Staat Texas klettern die Temperaturen im Mai locker über 30 Grad. Das kann einen BMX-Fahrer in Austin nicht vom Skatepark fernhalten.
Höher, schneller, weiter. Fahrrad-Künstler Dieter (Didi) Senft sitzt auf einem von seinen 17 Weltrekorden: dem größten funktionsfähigen Fahrrad der Welt. Die Konstruktion misst 7,8 mal 3,7 Meter.
Didi lässt sich auch für die EM 2012 im Juni etwas einfallen. Der 60-Jährige aus Ostdeutschland schmückt eines seiner Rekordfahrräder mit Fußbällen.
Auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans versucht sich Felix Guirola zeitgleich an einem anderen Rekord: Er schweißt am Rahmen eines fünfeinhalb Meter hohen Rads. Seit 1983 hat sich der Kubaner diesem Hobby verschrieben. Sein erstes Hochrad war 1,6 Meter hoch.
Foto: Franklin Reyes/AP/dapd
In Moskau wollen die Radler mehr Platz für sich auf den Straßen. Hier passieren rund 5.000 von ihnen den Kreml bei der Fahrrad-Demo "Let's Bike it" am 20.Mai.
Foto: REUTERS/Maxim Shemetov
Andernorts, wie hier in San Francisco, protestieren sie an diesem Tag sogar ohne Kleidung, um ihrem Anliegen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Überall auf der Welt, wo es genug unzufriedene Fahrradfahrer gibt, findet jedes Jahr im Juni der "Naked Bike Ride" statt ...
Foto: REUTERS/Stephen Lam
... in Thessaloniki mit mehr Polizeischutz und mehr Kleidung ...
Foto: REUTERS/Grigoris Siamidids
... in Amsterdam trotz Regens ...
... in London...
Foto: REUTERS/Paul Hackett
In Wien findet der "Naked Bike Ride" mit rund 2.000 Radlern statt. Hier verordnet die Polizei allerdings eine Mindestbekleidung, die den Schambereich bedeckt.
Foto: Maria von Usslar/derStandard.at
Tropensturm "Debby" überflutete die Golfküstenregion in der darauffolgenden Woche. Dieser Radfahrer aus Florida traut sich dennoch auf die Straße.
Im Gefängnis von Santa Rita do Sapucai in Brasilien laden Insassen auf Standrädern Autobatterien auf, die letztendlich den Hauptplatz von Santa Rita beleuchten sollen.
Foto: Felipe Dana/AP/dapd
Dieses Foto zeigt die Hauptstraße von Gabu in dem westafrikanischen Staat Guinea-Bissau. Nach dem Human Development Index zählt das Land zu den am geringsten entwickelten weltweit. Frauen bringen in einem von 19 Fällen ein totes Baby zur Welt. Ein Grund hierfür ist auch diese Straße. In Regenzeiten ist es unmöglich, wenn man auf das Fahrrad angewiesen ist, rechtzeitig in das Krankenhaus von Gabu zu gelangen.
Foto: Rebecca Blackwell/AP/dapd
Ein Pakistani auf der Suche nach Kundschaft für seine Ballon-Auswahl in Islamabad.
Foto: Anjum Naveed/AP/dapd
Ein Stunt-Fahrradfahrer stürzt sich beim Wiener Donauinselfest Ende Juni von einem Sprungturm.
Zwei Studierende aus der Nähe von Würzburg in Deutschland werkeln derzeit an einem Fahrrad mit Bambusrahmen. Das Rad soll rund um die Welt geschickt werden mit ständig wechselnden freiwilligen Fahrern. Wer mit dem Rad fahren will, meldet sich im Internet an und gibt die Strecke an, die er gern fahren möchte.
Im nächsten Fahrradweltgeschehen erwischen wir das Bambusrad hoffentlich irgendwo auf dem Globus. (mvu, derStandard.at, 22.7.2012)