Trotz des verpatzten Facebook-Börsengangs wagt Kreisen zufolge bald ein weiteres amerikanisches Hightech-Unternehmen den Gang aufs Parkett. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren Personen erfuhr, will der Softwarehersteller Workday im Oktober Anteilsscheine an Investoren ausgeben. Es könnte die größte Erstemission (IPO) in den USA seit Facebook werden. Der Betreiber des gleichnamigen sozialen Netzes ging im Mai an die Börse, enttäuschte aber viele Anleger, weil die Aktie in kurzer Zeit ein Drittel ihres Wertes verlor.

Oracle und SAP

Workday bietet unter anderem Software für die Personalverwaltung und Buchhaltung an und macht damit Firmen wie Oracle und SAP Konkurrenz. Eine der Personen sagte Reuters, das Unternehmen wolle Aktien ausgeben, weil zu seinen Kunden große Konzerne zählten, die bei Geschäften börsennotierte Firmen bevorzugten. Dass Workday den Börsengang bisher geheim halten konnte, ist den Kreisen zufolge auf ein neues Gesetz zurückzuführen. Damit müssen Firmen mit einem Jahresumsatz von weniger als einer Milliarde Dollar (814 Mio. Euro) die Einzelheiten ihres Börsengangs erst 21 Tage vor Beginn der Investoren-Roadshow offenlegen.

Den Kreisen zufolge wird der Börsengang unter anderen von Morgan Stanley, Goldman Sachs und JP Morgan begleitet. Sprecher der Banken lehnten ebenso wie Workday Stellungnahmen ab. (Reuters, 18.07. 2012)