Links: US-Forscher Steve Mann mit seiner Datenbrille. Rechts: Google Glasses.

Foto: eyetap.blogspot.ca/Google

Weil er eine Datenbrille trug, ganz ähnlich der kürzlich vorgestellten "Google Glasses", soll ein US-Wissenschaftler aus der McDonalds-Filiale in Paris geworfen worden sein. Das jedenfalls berichtet der betroffene Steve Mann in seinem Blog.

Seit 13 Jahren im Einsatz

Der an der Universität von Toronto lehrende Professor habe seine Brille selbst entwickelt und setze sie nach eigenen Angaben bereits seit 13 Jahren im Alltag ein. Um Missverständnisse vorzubeugen, trage er immer eine Dokumentation seiner "EyeTap Digital Eye Glasses" sowie eine ärztliche Bestätigung mit sich.

Dennoch sei es im Juni zu einem besonders unangenehmen Vorfall gekommen. In einer McDonalds-Filiale in Paris sei er von einem Mitarbeiter hinausgeschmissen worden, dabei sei auch die Brille beschädigt worden.

Zunächst keine Probleme

Zunächst habe er das Fast-Food-Restaurant noch ungehindert mit seiner Familie betreten können. In der Warteschlange sei er von einem Mann auf die Brille angesprochen worden, der sich als McDonalds-Mitarbeiter zu erkennen gegeben habe. Der Forscher habe daraufhin seine Unterlagen vorgezeigt und der Mitarbeiter habe ihn zur Bestellung vorgelassen.

Plötzlicher Angriff

Nachdem er sich mit seiner Familie zum Essen hingesetzt habe, sei er jedoch plötzlich von einer Person tätlich angegriffen worden. Diese habe versucht Mann die Brille vom Kopf zu reißen, allerdings sei die Vorrichtung permanent angebracht und könne nicht ohne weiteres abgesetzt werden.

Attest zerrissen

Der "Angreifer" habe Mann dann zu zwei weiteren Personen gebracht, die der Forscher anhand ihrer Uniform als Mitarbeiter des Restauraunts identifizierte. Das Attest, das der Forscher auch diesen Personen vorgezeigt habe, hätte einer der Beschuldigten zerrissen und Mann danach vor die Türe gesetzt. Einen Grund für den Angriff nannte Mann nicht.

Kein Schadenersatz gefordert

Weil die Brille im Fall einer Beschädigung die letzten Aufnahmen automatisch speichert, seien im Zuge des Vorfalls Fotos entstanden, die Mann in seinem Blog veröffentlichte. Darauf sind alle Beschuldigten Personen zu sehen, Gesichter und Namensschilder hat der Forscher unkenntlich gemacht. Versuche mit dem Konzern Kontakt aufzunehmen seien bislang gescheitert. Mann betont, dass er nicht darauf aus sei, McDonalds zu klagen. Ihm sei nur an der Reparatur der Brille gelegen. (red, derStandard.at, 17.7.2012)