London - In Schottland sorgt ein mögliches Gesetz zur Ausweitung des Ehe-Begriffes auf homosexuelle PartnerInnenschaften für Aufregung. Nachdem sich eine knappe Mehrheit der Abgeordneten des schottischen Parlaments bei einer nicht-bindenden Sondierung für eine Änderung des Ehe-Gesetzes ausgesprochen hat, fordert ein hoher Geistlicher nun eine Volksabstimmung. Das berichtet die Agentur Kathpress am Montag.

Kardinal Keith O'Brien, Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh, argumentierte in der Tageszeitung "The Scotsman" am Montag, dass die Menschen ein Interesse an "fundamentalen moralischen Fragen" hätten. So hätte es etwa 80.000 Rückmeldungen bei der Regierung gegeben, während es auf ein geplantes Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien nur 26.000 gewesen wären. O'Brien warnte davor, "unser Verständnis für gewisse Grundwerte der menschlichen Gesellschaft" einfach zu vergessen.

Wer stimmt dafür?

Am Dienstag soll die linksliberale Regierungspartei Scottish National Party (SNP) ihre Entscheidung darüber treffen, ob dem schottischen Parlament ein Gesetzesvorschlag zur Ausweitung des Ehe-Begriffes vorgelegt wird. Umstritten ist, wie ein mögliches Referendum enden würde: Laut der schottischen Zeitung "The Herald" würde etwa die Hälfte der SchottInnen gegen eine solche Gesetzesänderung stimmen. In einer zweiten Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos Mori im Juni hatten hingegen 68 Prozent erklärt, sie hätten keine Einwände dagegen. (APA, 16.7.2012)