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Wohnen macht vielen viel Freude, manch einen bereitet Wohnen aber auch angesichts der Preise einiges an Kopfzerbrechen.

Foto: AP/Wabitsch

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Grafik: APA

Wien - Die Inflation in Österreich hat sich im Juni im Jahresabstand auf 2,2 Prozent belaufen. Nach dem April mit 2,3 Prozent und dem Mai mit 2,1 Prozent stieg die Inflationsrate damit nach Berechnungen der Statistik Austria wieder leicht an, teilte die Behörde am Montag mit. Mehr als ein Viertel der Preisanstieges verursachte der Bereich "Wohnung, Wasser und Energie" mit plus 3,2 Prozent. Nahrungsmittel, die um 2,6 Prozent teurer wurden, steigerten die Inflationsrate um ein Achtel.

Die Treibstoffpreise sanken seit April um 6,2 Prozent. Die Jahresveränderungsrate betrug damit im Juni 3,0 Prozent, was die Gesamtinflationsrate um 0,13 Prozent steigerte. Der für den Vergleich in der Eurozone ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs lag im Juni mit plus 2,2 Prozent im Juni gleich wie im Mai, dessen HVPI die Statistik Austria von 2,3 auf 2,2 Prozent revidierte.

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) kletterte wie der Verbraucherpreisindex (VPI) im Vergleich zu den selben Monaten 2011 um 2,2 Prozent nach oben - wie im Mai (revidiert) und April 2012. Im Vergleich zum Mai steigerten sich der PIPH und der VPI jeweils um 0,1 Prozent. 

Miniwarenkorb

Der klassische wöchentliche Einkauf - vulgo "Miniwarenkorb", der vor allem Nahrungsmittel aber auch Dienstleistungen und Treibstoffe enthält - ist in Österreich im Juni im Vergleich zum selben Monat im Jahr davor um 2,8 Prozent teurer geworden. Im Mai waren es 3,3 Prozent gewesen. Der Tageseinkauf oder "Mikrowarenkorb" ohne Sprit, Diesel und Dienstleistungen verteuerte sich im Jahresabstand laut Statistik Austria am Montag ebenso um 2,8 Prozent, nach plus 2,1 Prozent im Mai.

Beim Hauptpreistreiber "Wohnung, Wasser und Energie" mit der Durchschnittsteuerung von 3,2 Prozent wurden vor allem die Mieten teurer - um 5,0 Prozent. Auch die Instandhaltung (plus 2,9 Prozent) und die Haushaltsenergie (plus 2,2 Prozent) wurden teurer. Heizöl und Gas stiegen im Preis jeweils um 3,9 Prozent, Strom wurde um 0,3 Prozent billiger.

"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verteuerten sich im Schnitt um 3,0 Prozent, wofür die Preissteigerung bei Nahrungsmitteln mit einem Plus von 2,6 Prozent überwiegend verantwortlich war. Fleisch und Fleischwaren wurden um 4,7 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 3,8 Prozent, Molkereiprodukte und Eier um 2,7 Prozent und Gemüse um 1,2 Prozent teurer, was durch die Verbilligung von Obst mit minus 6,6 Prozent laut Statistik Austria nicht kompensiert werden konnte. Alkoholfreie Getränke kosteten im Schnitt um 5,3 Prozent mehr, Kaffee verteuerte sich nach plus 10,0 Prozent im Mai im Juni erneut um 8,5 Prozent.

Dienstleistungen

Ausschlaggebend für die durchschnittliche Preissteigerung von plus 2,7 Prozent in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" waren die um 2,2 Prozent höheren Preise für Versicherungsdienstleistungen und der Preissprung von plus 11,1 Prozent für Schmuck und Uhren.

Die "Nachrichtenübermittlung" blieb preisstabil, im Schnitt senkten sich die Preise um minus 0,1 Prozent. Während sich das Handy-Grundentgelt im Schnitt um 32,5 Prozent verteuerte, verbilligte sich das Gesprächsentgelt durchschnittlich um 11,3 Prozent.

Im Vergleich zu Mai erhöhte sich das heimische Preisniveau minimal um 0,1 Prozent. Im Vormonatsvergleich preisdämpfend wirkte sich die Ausgabengruppe Verkehr aus: Im Vormonatsvergleich sanken die Preise im Schnitt um 0,9 Prozent, was die gesamte Inflationsrate um minus 0,14 Prozent drückte. Ausschlaggebend waren die um 3,2 Prozent billigeren Treibstoffpreise. Seit April sind diese überhaupt um 6,2 Prozent günstiger geworden.

Die größte Preisdynamik im Vergleich zu Mai wies die Gruppe "Freizeit und Kultur" mit im Schnitt um 1,9 Prozent höheren Preisen auf. Saisonbedingt um 6,6 Prozent teurere Pauschalreisen trugen dazu bei.

Der auf europäischer Ebene harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte im Jahresvergleich ebenso um 2,2 Prozent zu, wie der allgemeine Verbraucherpreisindex (VPI) und blieb damit zum Mai unverändert.

Auch der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) kletterte im Vergleich zum Juni 2011 um 2,2 Prozent in die Höhe und damit im selben Ausmaß wie bereits im April und Mai (revidiert). "Gesundheitspflege" und Sozialschutzdienstleistungen ließen den PIPH gegenüber dem VPI laut Statistik Austria steigen; "Erziehung und Unterricht", Mieten, Treibstoffe schlugen dagegen im PIPH weniger durch als beim VPI.

Baukosten werden weniger

Bauen ist im Vergleich zum Vormonat billiger geworden. Laut Statistik Austria sank der Baukosten für den Wohnhaus- und Siedlungsbau um 0,2 Prozent. Auch der Straßenbau verzeichnete ein Minus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und somit die erste Preissenkung seit August 2011. Der Preis für den Brückenbau verringerte sich um 0,3% gegenüber Mai 2012.

Im Vorjahresvergleich setzt sich weiterhin der branchenweite Preisauftrieb fort. Die Baukosten für den Wohn- und Siedlungsbau stiegen im Vergleich zu Juni 2011 um 2,5%. Der Index für den Brückenbau erhöhte sich um 2,6%. Der Straßenbau verbuchte im Juni 2012 weiterhin den stärksten Anstieg (4,2%) unter den drei Kategorien des Baukostenindexes. (APA, 16.7.2012)