Addis Abeba/Kapstadt - Der Sudan und der Südsudan wollen ihren Konflikt über Öl und Grenzziehung friedlich beilegen. Dies betonten die Präsidenten der beiden Staaten, Omar Hassan al-Bashir und Salva Kiir, nach ihrem ersten Treffen seit über einem halben Jahr am späten Samstagabend in Addis Abeba. Dort findet derzeit der Gipfel der Afrikanischen Union (AU) statt. Die Präsidenten suchten mit "einem neuen strategischen Ansatz" eine umfassende Lösung aller offenen Fragen, betonte der Chefunterhändler des Südsudan, Pagan Aman, nach dem dreistündigen Gipfelgespräch. Grundsätzlich habe man zu allen Themen eine Gemeinsamkeit gefunden.

Die Präsidenten haben nach den Worten Amans ihre Verhandlungsdelegationen angewiesen, bis zum 2. August Lösungen für Konfliktthemen zu finden. Der UN-Sicherheitsrat hatte den Konfliktparteien bis zu diesem Termin ein Ultimatum gestellt; Beiden Ländern wurden Sanktionen angedroht, wenn der Konflikt bis dahin nicht friedlich beigelegt wird.

Der Streit zwischen beiden Ländern betrifft vor allem die genaue Grenzziehung im ölreichen Grenzgebiet sowie die Nutzung der Öl-Leitungen im Sudan, der bisher einzigen Möglichkeit für den Südsudan, sein Öl zu exportieren. Der Staat, der vor gut einem Jahr unabhängig wurde, hängt nahezu vollständig von den Öleinkünften ab. (APA, 15.07.2012)