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Der Ort des Anschlages in der Samangan Provinz.

Foto: REUTERS/Stringer

Kundus/Aibak - In der nordafghanischen Provinz Samangan hat ein Selbstmordattentäter bei einem Anschlag auf eine Hochzeitsfeier mindestens 23 Menschen mit in den Tod gerissen. Unter den Toten sind auch der einflussreiche Parlamentsabgeordnete und Milizenchef Ahmed Khan Samangani sowie der Geheimdienstchef der Provinz, Khan Mohammad, sowie hochrangige Polizeioffiziere, wie ein Polizeisprecher am Samstag in der Provinzhauptstadt Aybek mitteilte. 60 weitere Menschen seien verletzt worden.

Der Anschlag ereignete sich in einem Hochzeitssaal, wo Hunderte Gäste an der Hochzeit von Ahmed Khans Tochter teilnahmen. Der Attentäter habe seine Sprengstoffweste gezündet, während der Vater der Braut Gäste begrüßt habe, sagte der Sprecher des Gouverneurs von Samangan, Seddik Asisi.

Ahmed Khan war einer der führenden Vertreter der usbekischen Minderheit in Afghanistan. Er galt als enger Verbündeter von Präsident Hamid Karzai. In einer Erklärung Karzais heißt es, Feinde Afghanistans hätten erneut auf einen Mujahed gezielt, der eine entscheidende Rolle bei der nationalen Versöhnung in Afghanistan gespielt habe. Karzai kündigte eine Untersuchung an.

Taliban bestreiten Verantwortung

Die radikal-islamischen Taliban wiesen jegliche Verantwortung für den Anschlag zurück. Nach ihrer Darstellung sollen persönliche Feinde des Politikers hinter der Tat stecken. "Ahmed Khan war eine einflussreiche Person im Norden (Afghanistans) und hatte zweifellos Feinde", sagte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid. Ahmed Khan war eine einflussreiche Person im Norden (Afghanistans) und hatte zweifellos Feinde", sagte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid. Als Kommandant der Mujaheddin kämpfte Khan in den 1980er Jahren gegen sowjetische Truppen und gegen die Taliban während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001.

In der Provinz Samangan im Norden Afghanistans ist es verglichen mit dem Süden oder Osten des Landes relativ ruhig. Die Taliban haben in ihrem Kampf gegen die vom Westen unterstützte Regierung von Präsident Hamid Karzai in diesem Jahr bereits Dutzende Attentate verübt. Vor allem Zivilisten werden Opfer der Gewalt im Land. (APA, 14.7.2012)