Maiduguri - Bei einem Selbstmordanschlag in einer nigerianischen Moschee im Nordosten des Landes sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere Personen seien verletzt worden, teilte das Militär am Freitag mit. Nur knapp sei der Vize-Gouverneur des Bundesstaates Borno, Zanno Umar Mustapha, bei dem Angriff verfehlt worden. Mustapha nahm an dem Freitagsgebet in der Moschee teil und sagte, er habe den Attentäter gesehen. Er sei etwa 15 Jahre alt gewesen.

Das jüngste Attentat reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen in einer Region, die in letzter Zeit häufig von der radikal-islamischen Sekte Boko Haram heimgesucht worden ist. Allein in diesem Jahr haben Anhänger der Sekte Hunderte Menschen getötet. Boko Haram will im Norden einen muslimischen Staat errichten, in dem die Scharia befolgt wird, und bekämpft deswegen den Präsidenten Goodluck Jonathan. Experten gehen davon aus, dass die Sekte mit ihren Angriffen auf Kirchen und Moscheen Konflikte zwischen den Religionen schüren will.

Nigeria ist mit mehr als 160 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Der Anteil von Christen und Muslimen ist weitgehend ausgeglichen, allerdings gibt es regionale Unterschiede: Der Islam dominiert den Norden, das Christentum den Süden. (APA/Reuters, 13.7.2012)