Linz  - 68 Prozent der Österreicher glauben an zumindest ein übernatürliches Phänomen wie Gedankenübertragung, Wunderheilungen oder Hellsehen. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Linzer Institutes Spectra bei 1.000 für die Gesamtbevölkerung repräsentativen Personen. Das Ergebnis ist eine leichte Steigerung von drei Prozent im Vergleich zu einer identischen Umfrage im Jahr 2001.

Frauen liegen mit 74 Prozent vor den Männern (61), wobei letztere aber seit 2001 um sechs Prozent aufgeholt haben. Beim Bildungsgrad liegen Pflichtschulabsolventen vor Maturanten und Akademikern - allerdings auch nur um sechs Prozent. Vom Alter her ist der Glaube an Übersinnliches noch gleichmäßiger verteilt: Am höchsten ist er in der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen, mit fortschreitendem Alter scheint der Skeptizismus zu wachsen.

Die Tops und Flops von Psi bis Magie

Unter den vorgegebenen 12 Kategorien liegt die Telepathie an oberster Stelle: 39 Prozent halten einen direkten Gedankenaustausch ohne Kommunikation im herkömmlichen Sinn für möglich. An die 30 Prozent glauben an übersinnliche Wahrnehmungen und Erfahrungen beziehungsweise Wunderheilungen durch Handauflegen oder Energieübertragung. Für 19 Prozent sind Wiedergeburt und Seelenwanderung denkbar. 17 Prozent sind überzeugt, dass es die Fähigkeit des Hellsehens oder Wahrsagens gibt.

Es folgen mit 15, 14 und 13 Prozent Magie, Kontaktaufnahme mit Verstorbenen und die Telekinese, also das Bewegen oder Verbiegen von Gegenständen durch reine Willenskraft. Allerdings haben Hellsehen, Magie und Telekinese gegenüber 2011 um bis zu zehn Prozentpunkte an Glaubhaftigkeit abgenommen.

Am wenigsten sicher sind sich die Österreicher bei Geisterbeschwörung, Teufelsaustreibung sowie Hexerei und Verwünschungen. Daran glauben vergleichsweise bescheidene fünf bis sieben Prozent. Im selben Bereich rangieren auch Aliens - gefragt war allerdings nicht danach, ob außerirdisches Leben generell für möglich gehalten wird, sondern nach der Kontaktaufnahme mit "konkreten" Außerirdischen. Nach dem Einwirken von Göttern, Engeln oder Dämonen wurde - außer indirekt beim Punkt Exorzismus - nicht gefragt. (APA/red, derStandard.at, 13. 7. 2012)