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Sanaa - Bei einem Polizeieinsatz im Jemen sind sechs Islamisten getötet und elf weitere gefangen genommen worden. Bei den Kämpfen im Süden des Landes sei zudem ein Polizist getötet und fünf verletzt worden, erklärte das Innenministerium in Sanaa am Mittwoch. Die Polizei stellte große Mengen Waffen und Sprengstoff sicher. Nach Militärangaben handelte es sich bei den angegriffenen Islamisten um Mitglieder des Islamischen Dschihad und der Islamischen Armee von Aden-Abjan sowie um Anhänger des El-Kaida-Netzwerks von Terroristenführer Osama bin Laden.

Großoffensive

Die jemenitische Armee hatte am Dienstag eine Offensive gegen die nahe Djabal Hatat 120 Kilometer nordwestlich von Aden verschanzten Extremisten gestartet, nachdem die Gruppe am Samstag einen medizinischen Konvoi der Armee angegriffen und sieben Menschen verletzt hatte. Stammesälteste hatten vergeblich versucht, die Extremisten zum Aufgeben zu bewegen. Ein Verhandlungsführer sagte der Nachrichtenagentur AFP, in der Region hielten sich etwa 50 militante Islamisten verschanzt. Sie seien von Anti-Terror-Einheiten und Polizei umstellt.

Auf Druck der USA geht die Regierung in Jemen seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gegen mutmaßliche Mitglieder der El Kaida vor und hat zahlreiche Verdächtige festgenommen. Im November 2002 waren bei einem CIA-Einsatz in Jemen sechs mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder getötet. Im Oktober 2000 war im jemenitischen Hafen Aden ein Anschlag auf den US-Zerstörer "USS Cole" verübt worden, bei dem 17 Besatzungsmitglieder getötet wurden. Das El-Kaida-Netzwerk bekannte sich zu dem Attentat.

Hatten Pläne von Regierungsgebäuden bei sich

Die saudischen Sicherheitskräfte haben erneut vier mutmaßliche islamische Extremisten festgenommen, die zu einer kürzlich in der heiligen Stadt Mekka gesprengten Terroristen-Zelle gehören sollen. Wie die saudiarabische Zeitung "Okazh" am Donnerstag berichtete, wurden drei von ihnen an einer Straßensperre zwischen Mekka und Dschidda gefasst. Bei ihnen seien Karten und Pläne von Regierungsgebäuden gefunden worden, schrieb die Zeitung. Ein weiterer Verdächtiger ging den Ermittlern in einem Vorort von Mekka ins Netz.

In einem Dorf nördlich von Mekka fand die Polizei nach eigenen Angaben ein Versteck der Terroristen mit Munition und Waffen. Innenminister Prinz Naif Ibn Abdelaziz hatte vergangene Woche erklärt, bei einem Schusswechsel mit den Terroristen in Mekka seien fünf Verdächtige getötet und 14 weitere festgenommen worden. Das Königreich Saudiarabien hatte seine Sicherheitsvorkehrungen nach einer Serie von Selbstmordanschlägen am 12. Mai in Riad verschärft. Damals waren bei Angriffen auf Ausländer-Wohnsiedlungen 35 Menschen getötet worden.(APA/dpa)