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"Früher hat man eine CD im Laden gekauft - heute gibt es iTunes, die ein Lied in alle 27 Ländern verkaufen und dafür die Lizenz von 27 Behörden brauchen", sagt EU-Kommissar Michel Barnier.

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EU-Kommissar Michel Barnier präsentierte einen Vorschlag, der die Urheberrechte von Künstlern im Internet stärken soll und Filme und Musik den Verbrauchern schneller zugänglich macht. Anbieter brauchen Lizenzen in jedem einzelnen EU-Land, das Verfahren dauert oft lange. Die Kommission will das mit länderübergreifenden Onlinelizenzen ändern.

Geistiges Eigentum besser gewürdigt

"Junge Leute dürfen nicht länger gezwungen sein, Musik woanders zu suchen", sagt Barnier. Früher habe man eine CD im Laden gekauft - heute gebe es iTunes, die ein Lied in alle 27 Ländern verkaufen und dafür die Lizenz von 27 Behörden benötigen würden. Geistiges Eigentum und Kreativität müssten besser gewürdigt und bezahlt werden. Dem Vorschlag müssen das Europaparlament und die Mitgliedsstaaten noch zustimmen. Dies dürfte ein bis zwei Jahre dauern, danach müssen die Staaten die Vorgaben in nationales Recht umsetzen.

Strengere Regeln

Die EU-Kommission will die über 250 Verwertungsgesellschaften mit der neuen Richtlinie strengeren Regeln unterwerfen, damit Autoren schneller ihr Geld erhalten und einen besseren Service bekommen. Barnier bemängelt, dass es oft lange dauert, bis die Gesellschaften Geld an die Rechteinhaber ausschütten. Brüssel will unabhängige Aufsichtsgremien, detaillierte Berichte über die Erlösquellen und die Verwendung der Mittel sowie Auszahlungsfristen vorschreiben. (dpa, DER STANDARD, 12.7.2012)