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Geehrt:  Joan Baez nach ihrem Konzertauftritt in Wien.

Foto: aPA/ WIENER STADTHALLE / ALEXANDER TUMA

Wien - Wiener Auszeichnung für eine Woodstock-Legende: Die US-Folksängerin Joan Baez hat am Dienstagabend von Vizebürgermeisterin Renate Brauner  einen Goldenen Rathausmann erhalten. Die Ehrung erfolgte im Anschluss an ihr Konzert in der Stadthalle.

Begonnen hat die Karriere der 1941 im US-Bundesstaat New York geborenen Sängerin Ende der 1950er-Jahre, als sie sich in Newport (US-Bundesstaat Rhode Island) mit "Virgin Mary Had One Son" erstmals vor ein Festivalpublikum traute. Der Auftritt brachte ihr außer dem Spitznamen "Barefoot Madonna" (barfüßige Madonna) auch ihren ersten größeren Plattenvertrag ein. In den 1960er Jahren galt sie als "die Muse des Flower-Powers". Sie verhalf Bob Dylan zur Popularität und war einer der Stars des legendären Woodstock-Festivals.

Viele Jahrzehnte führte die Folksängerin und Aktivistin die Friedensbewegung mit ihren Liedern an. Sie engagierte sich unter anderem in Chile, Argentinien, Kambodscha und Vietnam, kämpfte für Gleichberechtigung und die Umwelt. Beim "Civil Rights March" in Washington marschierte sie 1963 neben Martin Luther King. 1979 gründete sie eine Menschenrechtsorganisation, während der ersten "Intifada" trat sie im Westjordanland und im Gaza-Streifen auf, 1989 unterstützte sie die "Samtene Revolution" in Prag.

Heute mischt sich Baez nur noch selten unter Demonstranten. 2007 wurde sie mit einem Grammy für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, gestern mit dem Rathausmann. "Die Wiener waren ein wundervolles Publikum. Daher habe ich mich sehr willkommen und gleichzeitig sehr geehrt gefühlt, als ich heute Nacht den Goldenen Rathausmann von Vizebürgermeisterin Renate Brauner bekommen habe", wird Baez am Mittwoch in einer Stadthallen-Aussendung zitiert. (APA, 11.7.2012)