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Schließt man die Augen, glaubt man beim Gespräch mit Diane Pernet, sich eigentlich mit Meryl Streep zu unterhalten. Ihre Stimmen sind sich unglaublich ähnlich. Fast könnte man glauben sich in einer weiteren Episode von dem Film zu befinden, bei dem sich bereits ein Mal alles um die Modewelt drehte. Schnell merkt man aber, dass diese ganz besonders herzliche Frau - welche stets Schwarz trägt - alles andere als ein Teufel als Chefredakteurin ist... Davon konnten wir uns auch beim Blogger-Lunch mit ihr - im Restaurant Shambala des Hotel Le Méridien - überzeugen.

A Shaded View on Fashion

„Ich denke da ist ein großer Unterschied zwischen Mode und Stil. Mode ist etwas das man kauft und das manchmal auch ein Ablaufdatum hat. Stil ist etwas Angeborenes, er ist zeitlos. Und Beauty ist ein Teil von all dem", erzählte Diane Pernet letzten Freitag im MQ über ihr Festival mit „fashion, style and beauty" Filmen.

Irgendwie war sie schon immer da, auch damals als man noch nicht mal daran dachte selbst einen Blog anzulegen. Gut, mir ging es zumindest so. Vereinzelt waren da einige andere Modeblogger-Pioniere, freilich kannte man das Genre damals noch viel weniger als dies heute der Fall ist. Zu einer Fashion Week eingeladen, von Festival zu Festival geladen, wurde wohl kein Blogger.

Nun, damals - genauer gesagt 2005 - entstand „A Shaded View on Fashion", einer der ersten und sich bis heute fortführenden Modeblogs. Heute, bereits einige Blogger-Generationen danach, ist sie bei vielen Nachkömmlingen in Vergessenheit geraten. Schade.

Auf Diane Pernet und ihre außergewöhnliche Persönlichkeit ist ihr Blog zugeschnitten und ebenso von ihr ins Leben gerufen. Eine Frau die überall anzutreffen ist, sei es auf den Haute Couture Schauen oder Fashion Film Festivals. Dies nicht zuletzt auch deshalb, da sie ebenfalls Schirmherrin des „A Shaded View on Fashion Film" Festivals ist. Dass sich in ihrem Leben als um die Mode dreht, sei damit schon mal klargestellt und, dass sie eine derer ist, die sich hauptberuflich als Bloggerin bezeichnen können, ebenso. Eine Erscheinung, geboren in den USA und heute in Paris lebend, die nicht nur durch ihre stets unglaubliche Ausstrahlung und Freundlichkeit besticht, sondern auch durch ihr durchaus auffälliges Äußeres.

frame[o]ut filmfestival

Im MuseumsQuartier sieht man diesen Sommer, nämlich noch bis 25. August, jeden Freitag und Samstag im Rahmen des frame[o]ut Festivals Filme. An zwei Spieltagen pro Woche, jeweils am Freitag steht dabei alles im Zeichen der Mode.

Am Eröffnungsabend war auch Diane Pernet anwesend und stellte sich den Fragen des Publikums. Das Screening fand, auf Grund nicht ganz so entgegen kommenden Wetters, drinnen statt. Hier hatte man Gelegenheit 90 Minuten lang Kurzfilme, die sich dem Thema Mode widmen, zu sehen. Die Bandbreite reicht dabei von Labels die quasi über sich selbst Kurzfilme drehten, bis zu Regisseuren, die sich bei ihren Arbeiten mit dem Thema Mode auseinandersetzten.

„Ein guter Film hat nichts mit dem Budget zu tun, da geht es viel mehr um den Inhalt", erklärt Diane Pernet. Dass es bei Fashion Filmen außerdem sehr schwer ist, sich komplett vom Thema Werbung zu distanzieren weiß sie ebenfalls. Denn schließlich ist schon die alleinige Erwähnung der verwendeten Modemarken im Abspann eben solche. Aber mit diesem Problem muss sich nicht nur die Filmbranche auseinandersetzen, auch auf Blogs und nicht zuletzt ebenso im Modejournalismus sieht man sich stets mit der Frage konfrontiert, ob denn das nicht Werbung sei. Dies beantwortet sich der Zuseher aber am besten selbst, diesen Sommer jeden Freitag im MQ.