Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) stellt sich hinter seinen Vize, den nicht rechtskräftig verurteilten "Part of the game"-Spieler Uwe Scheuch (FPK). Das ist so weit nicht verwunderlich. Dörfler hat dazu schon jüngst gefragt: "Und überhaupt: Wo ist der Russ? Wo ist die Staatsbürgerschaft, der Euro, ein Schaden?"

"Der Russ" - allein diese Diktion eines österreichischen Amtsträgers ist eine echte Zumutung. Ein Landeshauptmann, der Nazi-Termini von sich gibt, ein Landeshauptmann, der das durch und durch inakzeptable Verhalten seines Stellvertreters schönredet - ein solcher Landeshauptmann allein ist ein Schaden.

Vielleicht sollte man den Mann mit dem vorgestrigen Humor (legendär: sein Witz über "Negermama" und "Negerbaby", das statt Muttermilch Kakao saugt) einfach nicht ernst nehmen. Er selbst meint ja, "wenn ich nicht aufregen würde, wäre ich doch kein Landeshauptmann für Kärnten. Wir sind halt ein bissl anders."

Der Mann regt also auf, weil er glaubt, dass ihn seine Niveaulosigkeit als Landeshauptmann legitimiert. Und dass er bleiben will, wie er ist, hat er bereits nach den Landtagswahlen 2009 angedroht: "Ich werde mich auch in Zukunft nicht maskieren."

Die Frage nach dem Verbleib der Russen lässt sich zumindest fremdenverkehrstechnisch beantworten: Laut Touristikern ist den Russen Kärnten "nicht mondän genug". (Renate Graber, DER STANDARD, 11.7.2012)