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"Mikro" nur von der Raumgröße her: Ein Schlafzimmer im Hochhaus "New York by Gehry" (bzw. "8 Spruce Street") in Lower Manhattan, das der Stararchitekt Frank Gehry plante und im Vorjahr fertiggestellt wurde. Der 76-stöckige Turm gehört eher ins Segment Luxus-Wohnimmobilien. Die Mieten in Manhattan legten zuletzt neuerlich stark zu.

Foto: Reuters/Brendan

Nicht nur in Wien setzt man vermehrt auf kleine, kostengünstige Wohneinheiten (siehe unten). Auch in New York City hat man offenbar diese Notwendigkeit erkannt. Angesichts der exorbitanten Mieten und der Wohnungsnot setzt Bürgermeister Michael Bloomberg auf "Mikro"-Appartements. Er schrieb am Montag den Bau neuer Wohnungen aus, die kleiner als 30 Quadratmeter sind.

Nach einer Mitteilung der Stadtverwaltung von New York sollen in einem Pilotprojekt im Viertel Kips Bay in Manhattan 26 bis 28 Quadratmeter große Mietwohnungen gebaut werden, Badezimmer und Küche inklusive.

Eine Million Ein-Zimmer-Wohnungen

Für das Wachstum und die "künftige Wettbewerbsfähigkeit" der Stadt sei es wichtig, Wohnraum zu schaffen, der "dem aktuellen Lebensstil der New Yorker entspricht", erklärte Bloomberg. Nach Angaben der Stadtverwaltung gibt es in New York 1,8 Millionen Haushalte mit nur einem oder zwei Bewohnern - demgegenüber stehen lediglich eine Million Ein-Zimmer-Wohnungen. Nach derzeitigem Standard sollen die meisten Neubauwohnungen im Big Apple mindestens 37 Quadratmeter groß sein.

Unterdessen steigen die Mieten immer weiter: In Manhattan kostete eine Ein-Zimmer-Wohnung in einem Haus ohne Portier im Mai durchschnittlich 2.243 Dollar Miete (1.825 Euro), das entspricht einer Steigerung von 7,9 Prozent in einem Jahr. Die gleiche Wohnung in einem Haus mit Portier kostet demnach 2.657 Dollar und damit 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Wien fördert "smarte" Wohnungen

In Wien hat die Stadtregierung Mitte März bekanntgegeben, künftig im geförderten Wohnbau mehr kleine, leistbare Wohneinheiten einzufordern. "Smart" heißt das Konzept, das bis zu 40 m² große, "klug konzipierte" Wohnungen mit gedeckelten Mieten liefern soll. Die neuen "smarten" Wohnungen werden in geförderten Wohnanlagen integriert und sollen über die ganze Stadt verteilt werden. (APA/red, derStandard.at, 10.7.2012)