Phnom Penh - Auf der Suche nach dem Auslöser einer mysteriösen Krankheit in Kambodscha, an der bereits mehr als 50 Kinder gestorben sind, ist die Weltgesundheitsorganisation WHO möglicherweise fündig geworden. Jüngste Laboruntersuchungen hätten ergeben, dass ein bedeutender Anteil der Proben den für eine tödliche Variante der Hand-Fuß-Mund-Krankheit verantwortlichen Virus EV-71 aufwies, teilten die WHO und das kambodschanische Gesundheitsministerium am Montag mit.

Das Enterovirus 71 (EV-71) ist in Asien verbreitet. Nima Asgari, WHO-Experte in Kambodscha, sagte, seines Wissens sei die Krankheit in Kambodscha bisher nicht aufgetaucht. Der Nachweis des Virus in den Proben sei ein erster wichtiger Schritt, allerdings müssten noch weitere Tests vorgenommen werden, um zu überprüfen, ob die Kinder noch weitere Krankheiten gehabt hätten.

Seit Mitte April starben an der Krankheit, zu deren Symptomen hohes Fieber, Atem- und neurologische Probleme gehören, mindestens 52 Kinder im Alter zwischen drei Monaten und elf Jahren. Der Kinderarzt Beat Richner, Gründer der Kinderkrankenhäuser Kantha Bopha, hatte als erster Alarm geschlagen. Richner gibt die Zahl der gestorbenen Kinder mit 64 an. Nach seiner Einschätzung reicht der Nachweis von EV-71 allein nicht als Erklärung. Nun müsse geklärt werden, was "wirklich die tödliche Lungenkrankheit verursacht und ob ein Gift eine Rolle spielt", erklärte er in einer E-Mail an mehrere Medien am Sonntag. (APA, 10.7.2012)