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Lance Armstrong in der Bredouille.

Foto: EPA/BENJAMIN MACMAHON

olorado Springs/Austin - Drei frühere enge Mitarbeiter von Radprofi Lance Armstrong (USA) im US-Postal-Team sind am Dienstag von der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) lebenslang gesperrt worden. Es handelt sich dabei um Teamarzt Luis Garcia del Moral, den Mediziner Michele Ferrari sowie Betreuer Jose "Pepe" Marti. Ihnen wird der Besitz, der Handel und die Verteilung von Dopingsupstanzen wie EPO, Steroiden, Wachstumshormonen sowie von Verschleierungsmitteln zwischen 1999 und 2007 zur Last gelegt.

"Diese Individuen dauerhaft aus dem Sport zu verbannen ist eine starke Botschaft und beschützt die gegenwärtige und kommende Athleten-Generation von deren Einfluss. Sie sichert die Integrität kommender Wettbewerbe", sagte USADA-Chef Travis Tygart in einem Statement.

Neue Klage von Armstrong

 

Armstrong hat wie erwartet eine zweite Klage bei einem Amtsgericht in Austin gegen die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) eingereicht. Nachdem Amtsrichter Sam Sparks zunächst am Montag die 80-seitige Erstfassung als überlangen "mechanisch wirkenden Vortrag standardklausulierter Vorwürfe" samt "Armstrongs Wunsch nach Publicity und Selbstverherrlichung" abgelehnt hatte, legten die Armstrong-Anwälte am Dienstag eine überarbeitete und auf 25 Seiten zusammengekürzte Version vor.

In der Klage argumentieren sie, die USADA verletze die Rechte des Athleten und habe nicht die Gerichtsbarkeit, Anklage gegen den siebenfachen Tour-de-France-Gewinner zu erheben. Es wurde zudem erklärt, dass der Verband im Zuge seiner Doping-Untersuchungen gegen den Texaner gesetzeswidrig vorgegangen sein könnte.

Armstrong möchte bis Samstag eine gerichtliche Entscheidung. Denn bis dann muss er offiziell auf die von der USADA erbrachten Dopingvorwürfe reagieren und ein Schiedsgericht anrufen. Sollte der 40-Jährige verzichten, könnte er lebenslang gesperrt werden und einige seiner Tour-Titel verlieren.

Die USADA hatte den 40-Jährigen vor wenigen Wochen des Dopings beschuldigt und darauf verwiesen, mindestens zehn ehemalige Teammitglieder von Armstrong als Zeugen zu haben, die gegen den US-Amerikaner aussagen würden. Zudem sei der Verband im Besitz von Armstrong-Blutproben aus den Jahren 2009 und 2010, die "völlig übereinstimmend" Doping beweisen.

"Das riecht nach Rache"

Der 2011 vom Radsport zurückgetretene Armstrong hatte die Einnahmen unerlaubter Mittel stets bestritten und betont, dass er in seiner Karriere mehr als 500 Doping-Proben abgegeben habe und nie auffällig geworden sei. "Es geht nicht darum, dass die USADA den Radsport sauber machen will. Es geht eher um eine selektive Strafverfolgung. Das riecht nach Rache", twitterte Armstrong. (APA, 10.7.2012)