Am 12. Juli beginnt wieder das Musikfestival Exit auf der Petrovaradin-Festung in Serbiens zweitgrößter Stadt Novi Sad. Ein guter Anlass, neben schweißtreibenden Konzerterlebnissen auch die interessante Stadt an der Donau zu besichtigen. Im Bild: Die Kathedrale im Zentrum der Altstadt auf dem Trg slobode (Freiheitsplatz).

Foto: Jasmin Al-Kattib

Da das musikalische Programm immer erst abends startet, bleibt tagsüber genug Zeit, durch die Hauptstadt der nördlichen serbischen Provinz Vojvodina zu bummeln. Von Wien ist Novi Sad ungefähr sechs Autostunden entfernt, nach Belgrad ist es eine weitere Stunde.

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An besonders heißen Tagen, die in Serbien im Sommer sehr häufig sind, bevölkern die Besucher des Musikfestivals aber nicht nur die Stadt, sondern auch die Stadtstrände der Donau. Diese trennt den Stadtteil Petrovaradin mit seiner Festung aus dem 18. Jahrhundert vom restlichen Novi Sad.

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Novi Sad hat rund 220.000 Einwohner und zieht als Universitätsstadt mit 13 Fakultäten fast 40.000 Studierende aus der gesamten Region an. Die kleine Altstadtgasse Laze Telečkog, gesäumt von Restaurants und Bars, ist der richtige Ort zum Ausgehen, Kaffeetrinken oder ...

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... um der Hitze in quirliger Atmosphäre mit erfrischenden Speisen und Getränken Paroli zu bieten. Abseits des Zentrum begegnet man Novi Sads ruhigen Wohnvierteln, die zu Mittag ...

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... zu schlafen scheinen. In dieser Gegend wohnte einst auch eine der bekanntesten Frauen aus Novi Sad, die 1875 geborene Mileva Marić-Einstein, eine der ersten Frauen in Europa, die Physik und Mathematik studierten.

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In diesem Gebäude, dem Haus ihrer Eltern in der Ulica Kisačka 20, verbrachte die Ehefrau von Albert Einstein einige Jahre, nachdem sie sich 1919 von ihrem Mann getrennt hatte. Aufgrund ihrer engen wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit ihm wird sie auch "Mutter der Relativitätstheorie" genannt.

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Nahe der Innenstadt, etwas versteckt hinter großen Bäumen, ragen die blauen Kuppeldächer der Synagoge von Novi Sad hervor. Das jüdische Gotteshaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und ist berühmt für seine hervorragende Akustik. Heute finden viele klassische Konzerte darin statt.

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Nicht alle Wohnviertel Novi Sads sehen so verträumt aus wie die Straßen rund um Mileva Marić-Einsteins Elternhaus. Diese Wohnblocks nahe der Eisenbahnbrücke zeugen von immer wiederkehrenden Strömungen, in denen wenig auf architektonische Romantik Wert gelegt wird.

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Von der Innenstadt erreicht man die Petrovaradin-Festung direkt über die Varadin-Brücke. Tagsüber ist dieser Weg in der gleißenden Hitze noch relativ leer, des Abends aber bevölkern Menschenmassen diesen Straßenzug.

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Unterhalb der Festung werden die Besucher bereits an der Straße mit kühlen Getränken und Snacks versorgt. Besonders jene, die vom etwas abseits gelegenen Campingplatz des Festivalgeländes zu Fuß zu den Konzerten unterwegs sind, sind dankbar dafür.

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Das Exit Festival entstand im Jahr 2000 als Rebellion gegen das damalige Regime von Slobodan Milošević in Serbien. Heute ist es das größte Musikfestival Serbiens und eines der größten Festivals in Mitteleuropa.

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Im vergangenen Jahr standen unter anderen Pulp, Arcade Fire, Portishead und Jamiroquai auf der großen Hauptbühne im Zentrum des Festivalgeländes. Heuer werden etwa Duran Duran, Gossip, New Order, Erykah Badu und Guns N' Roses für die Exit-Besucher schwitzen. (Jasmin Al-Kattib, daStandard.at, 10.7.2012)

Link

exitfest.org

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