Wien – Am Mittwoch ist der Startschuss für das Bieterrennen um die Postabank, Ungarns siebentgrößtes Institut, gefallen: Neben den beiden österreichischen Großbanken Erste Bank und Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) sowie der ungarischen OTP Bank und der Budapest Bank sind laut informierten Finanzkreisen auch die belgische KBC und die Citibank (USA) mit einem unverbindlichen Angebot in den Ring gestiegen.

Damit gibt es insgesamt sechs Bieter für die Postabank, bei der 99,97 Prozent vom ungarischen Staat zum Verkauf gestellt wurden. Der Kaufpreis war in der Branche wiederholt auf rund 200 Mio. Euro geschätzt worden.

KBC und Citibank in Osteuropa stark

Die KBC ist derzeit die größte Auslandsbank in Osteuropa, gemessen an ihrer dortigen Bilanzsumme von rund 24 Mrd. Euro. BA-CA und Erste liegen mit ihrem Ost-Bilanzvolumen von je rund 21 Mrd. Euro ungefähr gleichauf an der zweiten Stelle. Zu den Top-Auslandsbanken der Region gehört auch der US-Bankkonzern Citibank, der es im Osten auf rund 15 Mrd. Euro Bilanzsumme bringt.

Als besonderes Asset der Postabank gilt das ausgedehnte Filialnetz der Bank. Sie hat rund 600.000 Kunden, eine Bilanzsumme von 1,7 Mrd. Euro und beschäftigt 600 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr hatte die Bank mit einem Verlust von rund 1,8 Mrd. Forint (7 Mio. Euro) rote Zahlen geschrieben. (APA)