Im Teilen des Landes haben in der Nacht auf Montag heftige Unwetter große Schäden verursacht. Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte diese nach ersten Erhebungen durch Sachverständige alleine in Tirol mit rund zwei Millionen Euro, mit weiteren 1,4 Millionen Euro wurden die Schäden in Niederösterreich eingestuft. Betroffen waren vor allem Glas- und Folienhäuser, Baumschulen, Mais und Grünland.

Im Tiroler Unterland standen die Feuerwehren vor allem im Raum Kufstein, Wörgl und Kirchbichl im Dauereinsatz. Golfballgroße Hagelkörner beschädigten Dächer, Hausfassaden und durchschlugen zum Teil Autoscheiben. Meldungen über Verletzte gab es vorerst keine.

Mehrere Straßen mussten in den betroffenen Gebieten kurzfristig gesperrt werden, weil starke Windböen Bäume entwurzelten. In Kirchbichl wurde die Unterführung beim Bahnhof rund einen Meter hoch überschwemmt. Die Einsatzkräfte waren bis in die frühen Morgenstunden mit den Aufräumarbeiten

170 Feuerwehrleute in Horn im Einsatz

4.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen sind durch Hagelunwetter am Sonntag im Bezirk Horn zum Teil schwer beschädigt worden. Betroffen seien Raps-, Getreide-, Ölkürbis-, Mais- und Weinkulturen. Die Gewitterfront mit orkanartigen Windböen und Hagel ist am späten Nachmittag über das Waldviertel gezogen. Laut NÖ Sicherheitsdirektion wurde im Bezirk Horn ein geparkter Pkw durch von einer Baustelle herabfallende Holzpfosten beschädigt, bei einem Firmengebäude wurde das Blechdach teilweise weggerissen, wodurch die Inneneinrichtung und gelagerte Waren in Mitleidenschaft gezogen wurden. Durch kleinere Murenabgänge war die B4 abschnittsweise nur erschwert passierbar, abgebrochene Äste verlegten die Umfahrungsstraße von Horn (B2).

Verletzt wurde laut Sicherheitsdirektion niemand. Im Bezirk Horn standen an die 170 Feuerwehrleute im Unwettereinsatz.

Vermurungen in Salzburg

Im Bundesland Salzburg wurden einige Straßen vermurt und Keller überflutet, in Saalfelden stand auch eine Tiefgarage unter Wasser. Die meisten Feuerwehreinsätze gab es im Pongau, aber auch der Pinzgau und der Tennengau waren betroffen, berichtete die Landesleitzentrale der Polizei. In Pfarrwerfen stand ein Campingplatz teilweise unter Wasser, 14 Personen wurden evakuiert. 304 Mitglieder von zwölf Feuerwehren leisteten bis Montag in der Früh in ganz Salzburg 81 Einsätze, informierte der Landesfeuerwehrverband. Verletzt wurde offenbar auch hier niemand.

Wegen Verklausungen mussten die A10 bei Bischofshofen, die B99 bei Niedernfritz, die B166 bei Sonnberg und die B159 im Bereich Kreuzbergmaut vorübergehend gesperrt werden. In der Früh waren alle Straßen wieder weitgehend befahrbar. Im Pongau standen laut Polizei rund 27 Keller unter Wasser, im Tennengau waren es sieben.

(APA/red, 9.7.2012)