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Andere zahlen noch weniger, heißt es bei der Post.

Foto: APA/Schneider

Wien - Um die schwach dotierten Ferialjobs bei der Post, namentlich als Ersatz-Briefträger in den Sommermonaten, ist wieder ein hochsommerliches Hickhack entbrannt. Thematisiert wurden die Gagen von "Briefzustellungsersatzkräften" am Freitag vom SPÖ-Abgeordneten Franz Riepl, der der Post Lohndumping vorhält. Ein heute geschaltetes Inserat weise bei einer 40-Stunden-Woche eine Entlohnung von 821,20 Euro brutto für Briefzustellungsersatzkräfte aus. "Das ist eines österreichischen Paradeunternehmens unwürdig", befand Riepl. "Umgerechnet bedeute das einen Brutto-Stundenlohn von 4,74 Euro. Inakzeptabel wenig, so Riepl, der dazu eine Anfrage an Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) richtete.

Angemessen oder nicht

Der Politiker forderte in einer Aussendung heute auch Post-Chef Georg Pölzl auf, "bei dieser Hitze auch nur eine Stunde die Tätigkeit eines Briefzustellers zu verrichten. Und dann soll er mir erklären, dass dieses Gehalt im Vergleich zu seinem eigenen angemessen ist".

Die Post AG konterte am Nachmittag: Lohndumpingvorwürfe wurden zurückgewiesen. Die Post bezahle Urlaubsersatzkräften zwischen 821,20 bis 872,07 Euro (plus eventueller Zulagen) pro Monat. "Vergleichbare Unternehmen in Österreich, auch etliche die an der Wiener Börse notieren, bezahlen weniger", hieß es in einer Postmitteilung. Das Unternehmen verwies außerdem auf die Arbeiterkammer (AK), die als Richtwert für die Entlohnung für Ferialjobs eine Bandbreite zwischen 700 und 1.000 Euro angebe. Damit liege die Post im guten Mittelfeld, hieß es in der Reaktion. (APA, 6.7.2012)