Der Europarat forderte die ungarische Regierung dazu auf, die ungarische Minderheit in einer Form zu unterstützen, die auch jene Staaten akzeptieren können, in denen diese Minderheiten leben. Die Staaten sollten laut der Erklärung in diesen Fragen nicht unilateral vorgehen, sondern die Prinzipien der territorialen Souveränität und der guten nachbarschaftlichen Beziehungen respektieren. Prinzipiell unterstütze der Europarat jedoch den Schutz von Minderheiten im Ausland durch ihre Mutterstaaten, hieß es in der Resolution vom Mittwoch. Die Änderung des Gesetzes durch das ungarische Parlament wurde vom Europarat zur Kenntnis genommen.
Energische Kritik von Rumänien und Slowakei am Gesetz
Das Statusgesetz oder Begünstigungsgesetz war von der vorangegangenen rechtskonservativen ungarischen Regierung von Viktor Orban eingeführt worden. Er bot den in den Nachbarstaaten lebenden Ungarn weit gehende Vergünstigungen im Mutterland, unter anderem einen erleichterten Zugang zum ungarischen Arbeitsmarkt. Das Gesetz war von den Nachbarländern mit großer ungarischer Minderheit - besonders Rumänien und der Slowakei - von Anfang an energisch kritisiert worden. In der Slowakei leben mehrere Hunderttausend, in Rumänien rund 1,5 Millionen Ungarn.