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Die Rapid-Verantwortlichen: v.l. Trainer Hickersberger, Sportdirektor Schöttel und Präsident Edlinger

Foto:APA/Gindl
Wien - Der österreichische Fußball-Rekordmeister Rapid Wien hat am Dienstag in Wien offiziell seinen neuen Hauptsponsor "Wien Energie" präsentiert und dabei gleich die sportlichen Ziele für die kommende Saison definiert. Präsident Rudolf Edlinger wünscht sich einen Europacup-Platz, was durch die Unterstützung des Energie-Unternehmens erleichtert werden soll.

Neuer Hauptsponsor auf der Brust

Über genaue Vertragsmodalitäten wie Höhe der Summe oder Laufzeit wurde allerdings Stillschweigen vereinbart, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Wien Energie, Michael Obentraut, sprach lediglich von einem "Millionen-Betrag". Ab sofort prangt auf den Dressen der Hütteldorfer nicht das Logo der Bank Austria, sondern jenes von Wien Energie

Hickersberger will als Zielsetzung keine Plätze angeben

Trotz des neuen Geldgebers wollte sich Trainer Josef Hickersberger den Vorgaben seines Präsidenten nicht dezidiert anschließen. "Es ist schwierig, sich Plätze als Ziel zu setzen. Man weiß ja nicht, mit wie vielen Millionen der eine oder andere Klub-Präsident noch beschenkt wird", bemerkte der frühere ÖFB-Teamchef in Richtung Austria-Mäzen und Bundesliga-Präsident Frank Stronach.

Mehr Punkte und Tore machen

Dennoch hofft "Hicke", dessen Mannschaft ab Freitag vollzählig ein Trainingslager in Gars am Kamp absolviert, auf eine Steigerung im Vergleich zur abgelaufenen Meisterschaft, als die Grün-Weißen Rang vier erreichten. "Wir wollen eine bessere Rolle als in der letzten Saison spielen, konstanter werden und mehr Punkte und Tore machen", sagte Hickersberger und konnte sich angesichts des neuen Sponsors ein Wortspiel nicht verkneifen. "Wir gehen energiegeladen in die neue Saison, aber auch der Trainerstuhl wird besonders unter Strom stehen", erklärte der Coach und äußerte sich positiv über die Verpflichtung von Martinez. "Mit ihm haben wir einen guten und preisgünstigen Griff gemacht."

Schöttel in Verhandlungen

Für Sportdirektor Peter Schöttel, der erst in dieser Woche seine Position als Leiter der Rapid-Nachwuchs-Abteilung zurücklegt, sind publikumsträchtigere Heimspiele oberstes Gebot. "Es ist wichtig, dass mehr Fans zu uns kommen, das funktioniert aber nur durch konstantere Leistungen. Wenn das gelingt, kommen wir wieder in jene Tabellenregionen, wo wir hin wollen", sagte der Rapid-Rekordspieler, der nach eigenen Angaben mit zwei Spielern in Verhandlungen steht.

Akagündüz möchte nach Hütteldorf

Einer davon ist Teamstürmer Muhammet Akagündüz von Bundesliga-Absteiger SV Ried. "Er möchte zu uns, wir wollen ihn holen. Ich weiß aber nicht, wie lange es noch dauern wird", meinte Schöttel. Probleme gibt es mit den Innviertlern in der Frage der Ablösesumme, auch weil sich Rapid in finanziellen Angelegenheiten weiterhin nicht weit aus dem Fenster lehnen will.

Kein Teil von arabischen Träumen werden

Edlinger sprach in diesem Zusammenhang von "wirtschaftlichen Zielen. Unser Grundprinzip ist, nicht mehr Geld auszugeben als wir haben. Wir wollen als Verein nicht in eine Situation kommen, wie wir sie anderswo aus der Vergangenheit kennen." Finanzielle Stabilität schützt eben auch vor Versuchen von Einflussnahme von außen. "Wir wollen weder Teil eines fremden Netzwerkes, das wir nicht kontrollieren können, noch von arabischen Träumen werden", sagte der frühere Finanzminister in Anspielung auf Magna-Boss Stronach und die angeblichen Scheich-Millionen für SV Salzburg.

Das voraussichtliche verstärkte Engagement von Stronach bei diversen Bundesligisten (unter anderem Sturm Graz) wird von Edlinger kritisch beäugt. "Ich halte bestimmte Verflechtungen in der Bundesliga für problematisch, zum Teil wettbewerbsverzerrend." (APA)