Hunderte israelische Araber, darunter zahlreiche Mitglieder der Islamischen Bewegung, demonstrierten vor dem Gerichtsgebäude für die Freilassung ihrer Anführer. Den fünf Männern wird von der Anklage die Finanzierung der radikalen palästinensischen Hamas-Bewegung vorgeworfen. Sie sollen im Ausland mit Hilfe islamischer Wohlfahrtsorganisationen mehrere Millionen Dollar gesammelt und an das soziale Netz der Hamas weitergeleitet haben. Die Gelder kamen laut Anklageschrift palästinensischen Häftlingen und Familien von Selbstmordattentätern zu Gute.
Nahost
Führer der Islamischen Bewegung in Israel angeklagt
Araber demonstrieren vor Gerichtsgebäude in Haifa
Haifa/Tel Aviv - Israel hat am Dienstag gegen mehrere
führende arabische Mitglieder der Islamischen Bewegung Anklage wegen
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erhoben. Im
Bezirksgericht der Hafenstadt Haifa legte die Staatsanwaltschaft die
Anklageschriften gegen die fünf Männer vor. Unter den Angeklagten
befinden sich der prominente Scheich Raed Salah und der Bürgermeister
der arabischen Stadt Umm el Fahm, Suleiman Abargieh. Die Islamische
Bewegung Israels ist eine Organisation israelischer Araber, die sich
unter anderem für wohltätige und religiöse Ziele einsetzt.
Die Festnahme der Männer im Mai hatte zu großer Erbitterung und
Protesten unter den israelischen Arabern geführt. Nach Angaben der
Polizei konnte eine direkte Beteiligung der islamischen Führer an
Terroraktivitäten nicht nachgewiesen werden. Den Festnahmen gingen
zweijährige verdeckte Ermittlungen voraus, an denen neben der Polizei
auch der Inlandsgeheimdienst Shin Beth beteiligt war.(APA/dpa)