Wien - Die Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag spiegelt sich in diesen Tagen auch in Bankzinsen wider, wobei am klassischen Sparbuch ohnedies schon lange nur noch Mini-Zinsen drin sind.

Die Bank Austria erwartet, dass die Zinsen "generell weiter sinken werden". Was die Kreditzinsen betreffe, werde die Leitzinssenkung "in der Preisgestaltung berücksichtigt werden", hieß es am Donnerstag aus der Bank. Bei den Spareinlagen werde die Bank Austria aufgrund der EZB-Zinssenkung keine Zinssenkungen vornehmen, aber "den Markt laufend beobachten".

Schon angepasst

Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) hat nach eigenen Angaben ihre Sparzinsen schon vor Tagen, mit 2. Juli, "angepasst". Das betraf etwa Laufzeiten von neun Monaten, wo der Zinssatz um 0,125 Prozentpunkte auf bis zu 1,0 Prozent sank, bei Einlagen zwischen 18 und 24 Monaten Laufzeit wurde um einen Viertelprozentpunkt abgesenkt. Andere Sparformen blieben wieder unverändert. Auch andere Banken haben Sparzinssenkungen schon vor Wochen vorweggenommen.

Bei klassischen Kundenkrediten spielt der jeweilige Stichtag eines EZB-Zinsentscheids eine schwindende Rolle. Hier gelten zum einen Zinsgleitklauseln und zum anderen wird beispielsweise der 3-Monats-Euribor als vorgegebener Richtsatz definiert.

Im Kampf um Spargelder herrscht auch in Österreich ein massiver Wettbewerb um Einlagenkunden. (APA, 5.7.2012)