Nach der Eskalation gibt es wieder positive Signale rund um den neuen Journalisten-Kollektivvertrag, der zwischen der Journalistengewerkschaft und dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) verhandelt wird. Beide Seiten signalisieren Bereitschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Nach dem Präsidium der Journalistengewerkschaft GPA-djp am Mittwoch heißt es, dass mit dem VÖZ neue Termine koordiniert werden sollen, um die Gespräche zügig wieder aufzunehmen.

"An unserem Ziel, einen Kollektivvertrag abzuschließen, der faire Arbeitsbedingungen für die gesamte Branche, insbesondere auch für freie MitarbeiterInnen und für Online-RedakteurInnen garantiert, und der Umgehungsstrukturen jedweder Art unmöglich macht, hat sich selbstverständlich nichts geändert", meint Franz C. Bauer, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft, in einer Aussendung.

Dreieinhalb Jahre verhandelt

Die Verhandlungen wurden Mitte Juni - nach dreieinhalb Jahren und über 30 Runden - unterbrochen, weil die Gewerkschaft, so die Darstellung der Verleger, plötzlich mit einem nie vereinbarten Gehaltsschema in den Ring stieg. Differenzen gibt es beispielsweise noch bei den Tarifgehältern für Neueinsteiger, den Übergangsbestimmungen für bestehende Dienstverträge und bei der Einbeziehung der freien Mitarbeiter.

Der VÖZ begrüßte in einer ersten Reaktion die Entscheidung der Gewerkschaft und will auf Basis der bereits akkordierten Ergebnisse weiterverhandeln.

Avisiert war ursprünglich eine Einigung bis Ende Juni. Nach einer Abstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern sollte der neue Kollektivvertrag Anfang 2013 in Kraft treten. (red, derStandard.at, 5.7.2012)