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Das Projekt "Besseres Wasser" unterstützt den Brunnenbau in Sierra Leone.

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Wer derzeit im Gasthaus Leitungswasser bestellt, wird mitunter zum Spenden animiert: Über das Projekt "Wasserspende" sammelt die NGO World Vision etwa Geld für den Brunnenbau in Sierra Leone. Für einen Liter Wasser werden, auf freiwilliger Basis, zwei Euro eingehoben. Nur: einen Euro darf sich der Wirt als "Aufwandsentschädigung" behalten.

Ein Hintertürchen, um endlich das Leitungswasser verrechnen zu können? "Mitnichten", meint Karl Pumper vom Verein "Besseres Wasser", der das Projekt vor zwei Wochen ins Leben gerufen hat. Die Gastwirte hätten wegen der Umsatzsteuer keinen echten Mehrertrag von dem Euro. Für World Vision sei es "eine Frage der Fairness", dass der Aufwand ersetzt wird.

Zehn machen mit

Zehn Betriebe in Wien machen mit, darunter das Demmer Teehaus, das Café Hofburg oder die Neni-Lokale und Tel Aviv Beach von Haya Molcho. Im Neni am Naschmarkt, erzählt ein Mitarbeiter, würden viele Gäste das Projekt unterstützen und zwei Euro für den Wasserkrug spenden. "Natürlich erklären wir immer, dass ein Euro davon bei uns bleibt."

Bei Erfolg soll die Initiative auf andere Bundesländer ausgedehnt werden. In der Schweiz gab es schon 2010 das Projekt "Züri-Wasser: für einen halben Liter wurden drei Franken (etwa 2,50 Euro) verrechnet, die Wirte behielten gleich zwei davon.

Anders läuft ein ähnliches Projekt mit der Hilfsorganisation Care und dem Lokal Holy Moly am Badeschiff in Wien: Die zwei Euro für den Liter Wasser gehen zur Gänze in ein Brunnenprojekt in Ost-Afrika. Einzig die Druckkosten für die Info-Karten werden abgezogen. (juh/DER STANDARD, 5.7.2012)