Mexiko-Stadt - Der unterlegene mexikanische Präsidentschaftskandidat Andres Manuel Lopez Obrador hat eine Neuauszählung aller Stimmzettel gefordert. Ein von seiner Partei der Demokratischen Revolution (PRD) angeführtes Linken-Bündnis habe dafür einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte der Wahlkampfmanager von Lopez Obrador am Dienstag (Ortszeit). Es habe im Zusammenhang mit mehr als 113.000 der 143.000 Wahlurnen "Ungereimtheiten" gegeben, ergänzte er, ohne genaue Angaben zu machen.

Lopez Obrador bekräftigte, dass es bei dem Urnengang am Sonntag weder fair noch transparent zugegangen sei. Der Kandidat der PRD warf der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) von Wahlsieger Enrique Pena Nieto erneut vor, Millionen Stimmen gekauft zu haben. Ersten Ergebnissen zufolge kam Pena Nieto bei der Präsidentschaftswahl auf rund 38 Prozent der Stimmen, Lopez Obrador auf 31 Prozent.

Der PRD-Kandidat hatte bereits 2006 eine Wahlniederlage im Rennen um das Präsidentenamt erlitten. Damals rief er wegen Betrugsverdachts zu Protesten gegen das Wahlergebnis auf. Diese legten gut einen Monat lang die Hauptstadt Mexiko-Stadt lahm. (APA, 4.7.2012)