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Andy Murray freut sich über den Sieg gegen Cilic und also den nächsten Schritt zum langersehnten Heimerfolg.

Foto: EPA/Brady

Wimbledon - 16 Asse, 35 Winner - nach zwei Stunden und zehn Minuten war am Dienstag die erste Vorstellung auf Court 1 zu Ende. Andy Murray, die als Nummer vier gesetzte britische Tennishoffnung, gewann im Viertelfinale gegen den Kroaten Marian Cilic, die Nummer 16, mit 7:5, 6: 2, 6:3. Die Vorstellung hatte schon am Montag begonnen, wurde aber wegen Regens und bei 3:1 im zweiten Satz unterbrochen. Auch am Dienstag gab es immer wieder Regenunterbrechungen. Das Viertelfinalduell zwischen der Vorarlbergerin Tamira Paszek und der als Nummer zwei gesetzten Weißrussin Wiktoria Asarenka fand erst nach Blattschluss dieser Ausgabe statt.

Murray bekommt es im Viertelfinale mit David Ferrer zu tun. Die Nummer sieben aus Spanien entledigte sich des Argentiniers Juan Manuel Del Potro in drei Sätzen. Auf dem Centre Court unter geschlossenem Dach und also unbehelligt von den lästigen Tropfen. Murray, der Schotte aus Dunblane, hat seit Jahren den selben Auftrag. Er soll für den ersten Heimsieg in Wimbledon seit 1936, seit Fred Perry sorgen. 22 Turniere hat er schon gewonnen, Grand-Slam-Titel ist keiner darunter. Seit Dezember des vergangenen Jahres wird er von Ivan Lendl betreut. Der US-Amerikaner aus Tschechien hat im vorigen Jahrtausend acht Grand-Slam-Turniere gewonnen. Wimbledon war nicht darunter.

Wenigstens bleibt Murray heuer Rafael Nadal erspart, der an sich im Halbfinale des unteren Rasters gedroht hätte. Doch der zweifache Wimbledon-Sieger und Vorjahresfinalist verabschiedete sich bereits in der zweiten Runde gegen den Tschechen Lukas Rosol, der eine Runde später am Deutschen Philipp Kohlschreiber scheitern sollte, der wiederum weiter siegt und erstmals das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers schmückt.

Der Mallorquiner Nadal wiederum hatte dadurch viel mehr Freizeit als geplant und nütze sie insofern sinnvoll, als er sich am Sonntag im Olympia-Stadion von Kiew den 4:0-Triumph Spaniens im EM-Finale gegen Italien gab. Gemeinsam mit zwei weiteren spanischen Sportgrößen, mit Fernando Alonso, dem zweifachen Formel-1-Weltmeister, und Pau Gasol, dem Basketballstar von den Los Angeles Lakers.

Während der 25-jährige Murray die Rolle des sentimentalen Favoriten in Wimbledon gibt, spielt Novak Djokovic, ebenfalls 25, den wirklichen. Im Finale am Sonntag könnten sie einander treffen. Der Serbe Djokovic, der seit seinem Vorjahrestriumph an der Church Road die Weltrangliste anführt, bekommt es im Viertelfinale mit dem Deutschen Florian Mayer zu tun. "Ich werde das Spiel genießen", sagt Mayer. Djokovic, sagen die Kundigen, wird das Spiel gewinnen. Aber die haben natürlich auch auf Nadal getippt. (bez, DER STANDARD, 4.7.2012)