Pressekonferenzen von Automobilpräsentationen haben immer etwas Besinnliches. Vorne steht eine oder einer, der lobt und preist. Ihm gegenüber sitzt die besinnliche Meute, die so konzentriert ist, dass manche fast gelangweilt aussehen.

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Eigentlich hätte es bei der PK zum Prius+ auch nicht anders sein sollen. Die Journalisten haben sich vorab über den neuen Hybrid von Toyota informiert, und alle hatten inzwischen ausreichend Zeit, das Auto zu testen.

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Da war es schon fast ein Schock, als ein überraschtes Raunen durch die Anwesenden geht. Friedrich Frey, Toyota-Importeur für Österreich, ist für diesen Gefühlsausbruch verantwortlich. Er rechnet nämlich mit einem Hybridanteil von 40 Prozent bei Toyota - in den nächsten drei Jahren.

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Ein erster Schritt in diese Richtung war der Prius, der 1997 auf den Markt kam. Der zweite Schritt war dann wohl die Hybridisierungswelle von Lexus. Der dritte dann die Eroberung des Kleinwagensegments mit dem Hybrid-Yaris. Der nur vorerst finale Schritt heißt Prius+, mit dem Toyota das Van-Segment erschließt.

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Sieben Sitze oder 50 Prozent mehr Stauraum bei einigen gleichzeitig erfolgten Adaptierungen beim Hybridantrieb waren die Zielvorgaben. Trotz mehr Länge, mehr Höhe und mehr Breite ist der Prius+ immer noch deutlich als Prius zu erkennen.

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Auch das war Toyota wichtig. Klar, der Prius+ ist auch schwerer als sein älterer Bruder: 125 Kilogramm bringt das Wachstum mit auf die Waage.

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Nein, mehr ist es nicht. Obwohl der Elektromotor nun mit Wasser gekühlt wird. Dafür hat Toyota erstmals einen leichteren Lithium-Ionen-Akku statt des Nickel-Metallhydrid-Blocks verbaut.

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Die Akkus stecken in der Mittelkonsole, die dadurch etwas mächtiger ausfällt. Was aber großgewachsenen Menschen ein Quell der Freude sein wird, ist die Aussparung, dort, wo sie immer mit dem Schienbein oder Knie des rechten Beins anstehen.

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Auch sonst ist der Prius+ recht komfortabel. Die Federung ist auf der weichen Seite - noch weicher ist nur die Lenkung. Die Sitze lassen sich einfach umlegen und bieten bis zu 1750 Litern Gepäck Platz zum sparsamen Mitgleiten.

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Aber kommen wir zu den wirklich spannenden Zahlen: Da hätten wir 5,3 und 62. Ersteres ist nicht der Normverbrauch in Litern - der liegt sogar noch mehr als einen Liter darunter -, sondern der Testverbrauch bei eigentlich nicht hybridgerechter Fahrweise.

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62, das ist die Anzahl der Euros, die Sie beim Kauf dieses Autos mit der Komfortausstattung als Normverbrauchsabgabe zu entrichten haben. Schlanke zwei Prozent macht die NoVA beim Prius+ aus.

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Doch bei dieser Zahl gleiten die Kollegen schon im Geiste mit dem Prius+ zwischen den Windkraftanlagen in der Pannonischen Tiefebene spazieren - oder träumen bereits von der nahenden Zukunft des Taxifahrens. (Guido Gluschitsch, AutoMobil, DER STANDARD, 29.6.2012)

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Informationen: Toyota

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