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Die Augmented Reality Brille von Google könnte laut Entwicklern wegführen vom ständigen Smartphone-Gebrauch

Foto: ap

Einem Bericht von Technology Review zufolge hofft der am "Project Glass" beteiligte Entwickler Thad Starner, dass die Google-Brille bald massentauglich wird. Die Augmented Reality Brille befindet sich noch im Frühstadium, die Google Mitarbeiter zeigen sich damit allerdings schon öffentlich. Journalisten oder andere Interessierte durften bislang die Brille allerdings noch nicht selbst ausprobieren und aus nächster Nähe betrachten.

Keine Ablenkung mehr

Thad Starner ist laut Technology Review eine "Koryphäe" für Wearable Computing und wurde früher auch von Kollegen schief angesehen, weil er sich mit Prototypen durch den Alltag bewegte. Auch während des Interviews mit TR trug er die Google Brille, inklusive Rechner in der Hosentasche und Tastatur. Starners Ziel ist es, Systeme zu entwickeln, mit denen man der realen Welt mehr Aufmerksamkeit schenken kann. Ablenkungen durch Smartphones und Tablets würden mit der AR-Brille der Vergangenheit angehören.

Haltung gegenüber Technologien hat sich geändert

Die mittlerweile bekannte Google-Brille wurde anfangs belächelt. Die allgemeine Meinung war, dass es zwar ein nettes Spielzeug sei, aber nicht für die Masse taugt. Tragbare Rechner wie die "Project Glass" Brille könnten den Menschen allerdings von seinen zahlreichen Gadgets "befreien". "Vor 20 Jahren wäre das nicht möglich gewesen", so Starner gegenüber Technology Review. Bereits 1993 wurde Starner gefragt, was man denn von mobilen Computern habe. Seit Geräten wie Apples Newton, dem Palm Pilot oder dem Smartphone habe sich die Haltung gegenüber solcher Geräte und Technologien geändert.

Digitaler Kokon?

Zu den größten Herausforderungen bei der Entwicklung der Brille gehört die Tastatur. Diese sei für viele Leute abschreckend. Sprachsteuerung sei noch nicht weit genug. Noch sind die Brillen und deren Bestandteile sehr teuer. Allerdings ist eine leistbare Brille für jedermann durchaus in greifbarer Nähe. Kritik daran, dass die Technologie den Menschen in einen digitalen Kokon drängen, lässt Starner nicht gelten. Seiner Meinung nach sei genau das Gegenteil der Fall. Die Aufmerksamkeit für soziale Interaktion würde steigen. Die auf den Brillengläsern angezeigten Inhalte würden nicht von der realen Welt ablenken. Ohne solche Hilfsmittel wie die Brille, sind wird ständig davon abhängig auf Geräte zu starren, um Informationen zu holen. Kritiker wiederum haben Angst, dass durch die Brille Situationen im Alltag aufgezeichnet werden oder Leute während Meetings Videos auf YouTube schauen. Doch Starner glaubt auch, dass die Brille automatisch eine soziale Etiquette mit sich bringen würde.
(iw, derStandard.at, 3.7.2012)