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Peter Pacults Bleiben ist unter Sportdirektor Ralf Rangnick nicht länger.

Foto: AP/ Sebastian Willnow

Leipzig/Wien - Mit Verzögerung, allerdings auch mit Ansage hat Peter Pacult die Konsequenzen für sein Scheitern als Trainer des deutschen Viertligisten RasenBallsport Leipzig zu tragen. Der 52-Jährige Wiener wurde am Dienstag gefeuert, weil die deutsche Fußball-Hoffnung von Red Bull zum wiederholten Mal am Aufstieg in die 3. Liga gescheitert war. In der Endabrechnung hatten die finanziell vergleichsweise traumhaft ausgestatteten Sachsen unter Pacult nur Rang drei hinter Aufsteiger Hallescher SC und Holstein Kiel belegt.

Pacults Rauswurf war gewissermaßen die erste Amtshandlung von Ralf Rangnick in Deutschland. Der ehemalige Coach von Schalke 04, der wegen Erschöpfung mehr als acht Monate pausiert hatte, war erst am 24. Juni als für Red Bull Salzburg und RB Leipzig zuständiger Sportdirektor vorgestellt worden. In Salzburg hatte er seinen Landsmann Roger Schmidt als Nachfolger von Trainer Riccardo Moniz installiert. In Leipzig betraut der 54-Jährige Alexander Zorniger mit dem Traineramt. Der ehemalige Assistent von Markus Babbel beim VfB Stuttgart hat in der vergangenen Saison die SG Sonnenhof Großaspach aus Baden-Württemberg zum zweiten Platz in der Regionalliga Süd und also zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte geführt. Ihm soll nun gelingen, was Pacult und davor Tomas Oral misslang. RB Leipzig soll endlich weiter in Richtung Bundesliga entwickelt werden.

Pacult hatte im Mai des Vorjahres in Leipzig unterschrieben. Vorausgegangen und gefolgt war eine unwürdige Auseinandersetzung mit dem SK Rapid, der Pacults laufenden Trainervertrag wegen "massiven Vertrauensbruchs" gekündigt hatte. Pacult, der Verhandlungen mit Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz bestritten hatte, kündigte seinerseits eine Klage auf finanzielle Entschädigung an. Erst am 25. Mai dieses Jahres einigten sich die Streitparteien auf die Umwandlung der Fristlosen in eine einvernehmliche Trennung.

In Leipzig wäre Pacults Vertrag bis Sommer 2013 gültig. Es ist davon auszugehen, dass es zu einer amikalen Lösung kommt. (lü, DER STANDARD, 4.7.2012)