Teheran - Der Iran befürchtet durch das am Sonntag in Kraft getretene Ölembargo der Europäischen Union keine negativen Folgen für sein Rohstoffgeschäft. Die Sanktionen hätten "keine Auswirkung" auf den Iran, zitierten iranische Medien am Sonntag den Ölminister Rostam Ghassemi. Teheran habe angesichts der Strafmaßnahmen bereits "notwendige Entscheidungen" getroffen und neue Käufer gefunden, die "Europa ersetzen".

Die Europäische Union hatte das Ölembargo im Jänner beschlossen, um so im festgefahrenen Atomstreit den Druck auf Teheran zu erhöhen. Bis zum 1. Juli mussten sämtliche Lieferverträge für iranisches Öl beendet werden. Zudem dürfen Versicherer der EU fortan iranische Öltransporte nicht mehr absichern.

Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur sind die Öl-Exporte des Landes aufgrund der Sanktionen seit Jahresbeginn bereits zurückgegangen. Dem widerspricht allerdings die Führung in Teheran. Sie warnte in den vergangenen Tagen mehrmals vor negativen Folgen der Strafmaßnahmen für die Atomgespräche. Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich an einer Atombombe zu bauen, weist diesen Vorwurf aber zurück. (APA, 1.7.2012)