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Die Uni Wien hat es immerhin in drei der 29 ausgewerteten Fächer unter die besten 50 geschafft.

Foto: apa/Hochmuth

Wien - Spitzenplätze bei internationalen Universitäts-Rankings erreichen Österreich Hochschulen praktisch nie. Bei der am Freitag veröffentlichten Fächerauswertung des "QS World University Rankings by Subject" hat es die Uni Wien immerhin in drei der 29 ausgewerteten Fächer unter die besten 50 geschafft. Unter den Top 200 ist in fast jedem Fach eine heimische Unis zu finden, im Vergleich zu 2011 konnten sich zudem einige Unis verbessern. Insgesamt zeigt das Ranking laut QS Umbrüche auf: Die bisherige Hierarchie in der Uni-Landschaft werde "durch einige neue Herausforderer aufgemischt", vor allem aus Asien.

"Die Finanzkrise hat dazu geführt, dass den führenden Universitäten in den USA und Großbritannien die Monopolstellung in Bezug erstklassige Forschung und Studenten langsam abgetragen wird", wird QS-Forschungsleiter Ben Sowter in einer Aussendung zitiert. Vor allem in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern wie Mathematik, Maschinenbau oder Chemie stechen demnach asiatische Länder hervor.

US-Unis an der Spitze

Die Dominanz der USA ist allerdings noch nicht gebrochen: Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Harvard liegen in elf von 29 Disziplinen an der Spitze, Stanford und die britische University of Oxford sind je dreimal Erstplatzierte, Cambridge (Großbritannien) in einem Fach. Insgesamt sind Unis aus 17 Ländern in zumindest einem Fach in den Top 20 zu finden, Österreich ist nicht darunter. Zu den Ländern mit den besten Unis gehören demnach Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Italien, Irland, Japan, Kanada, Südkorea, die Niederlande, Schweden, Schweiz, Singapur und die USA. Europas Topuni ist die ETH Zürich.

Zum ersten Mal sind auch zwei Unis aus Indien in den Top 30 vertreten, und zwar im Bereich Maschinenbau. Chinas Unis sind in 17 Fächern unter den Top 30 zu finden.

Uni Wien bei Geisteswissenschaften unter Top 50

Für Österreich konnte die Uni Wien wie schon im Vorjahr in der Kategorie "Geisteswissenschaften" Plätze unter den Top 50 erobern, und zwar in der von QS zu dieser Gruppe gezählten Geografie (Platz 28) sowie in Philosophie und Linguistik (je 46). In sechs Fächern ist die Uni außerdem neu in die Top 51-100 (Umweltwissenschaften), die Top 101-150 (Physik/Astronomie, Computerwissenschaften) bzw. die Plätze 151-200 (Psychologie, Chemie, Politikwissenschaften) eingestiegen.

Die Technische Universität Wien ist ebenfalls in einigen Fächergruppen erstmals in dem Ranking zu finden, etwa in Computerwissenschaften und Mathematik, (101-150), Elektrotechnik sowie Chemie (151-200). Ebenfalls Neuzugänge aus Österreich gab es mit der Wirtschaftsuni Wien im Fach Wirtschaftswissenschaften (Rang 151-200), der Uni Graz in den lebenden Fremdsprachen (151-200) oder der TU Graz in der Elektrotechnik und Maschinenbau (je 151-200). Außerdem konnten mehrere Unis ihre Positionen verbessern, etwa die Medizinuni Wien, die sich in die Gruppe der Plätze 51-100 vorarbeiten konnte.

QS hatte bis 2010 für das World University Ranking des Times Higher Education-Magazins die Daten ausgewertet. Nach Kritik an den Erhebungsmethoden hatte das Magazin zum Nachrichten- und Datenanbieter Thomson Reuters gewechselt. Nun veröffentlicht QS ein eigenständiges Ranking.(APA, 29.6.2012)