"Isn't it good Norwegian wood?", sangen einst ja sogar die Beatles. Die norwegische Wohnbaugesellschaft Bergen og Omegn Boligbyggelag (BOB) nimmt sich das nun offenbar zu Herzen und plant nichts Geringeres als das weltgrößte Wohngebäude aus Holz.

Läuft alles nach Plan, soll das Objekt in der zweitgrößten norwegischen Stadt Bergen 14 Stockwerke hoch werden. Nicht nur von der Dachterrasse soll man dann nach der für 2014 geplanten Fertigstellung einen tollen Blick auf den Fjord genießen können.

Foto: BOB/Artec/Sweco

Vorgefertigte Module sollen die Bauzeit so kurz wie möglich halten. Die Projektbetreiber erhoffen sich dadurch auch einen Auftrieb für die modulare Bauweise.

Das Agrarministerium, das die Pläne kürzlich vorstellte, will damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits soll damit für das nachhaltige Bauen, andererseits auch noch für etwas anderes geworben werden. Richtig: Norwegisches Holz. 8,6 Millionen Kubikmeter davon wurden im Jahr 2011 geschlägert, die norwegische Holzindustrie ist gerade einmal etwas mehr als 400 Millionen Euro schwer. (Zum Vergleich: Die österreichische Holzindustrie erwirtschaftete 2011 ein Produktionsvolumen von 7,64 Milliarden Euro.)

Foto: BOB/Artec/Sweco

Die Planer beschäftigt einstweilen noch etwas anderes: "Die größte Herausforderung ist es dabei, große Schwingungen bei starkem Wind zu vermeiden", sagten Vertreter der Wohnbaugesellschaft laut Reuters. Die gewählte Holzrahmenkonstruktion soll die Stabilität der Konstruktion gewährleisten.

Foto: BOB/Artec/Sweco

Neben der Dachterrasse wird das "weltgrößte Holz-Wohngebäude" auch einen japanischen Garten und einen überdachten Innenhof aufweisen.

Wie berichtet, soll auch Vorarlberg ein Holz-Hochhaus bekommen. Die Firma Rhomberg plant in Bregenz den 90 Meter bzw. 20 Geschoße hohen "Life Cycle Tower", der allerdings nicht als Wohn,- sondern als Büroturm genutzt werden soll. Derzeit wird noch am "nur" 30 Meter hohen Prototypen, dem "LCT One", gebaut (siehe Live-Bilder auf der Website). (red, derStandard.at, 29.6.2012)

Links

Das Projekt (bob.no; in Norwegisch)

Präsentation (pdf; in Norwegisch)

Foto: BOB/Artec/Sweco