Die deutschen Medien sprachen im Vorfeld des Halbfinales gegen Italien laut von einer "Abrechnung" für das Ausscheiden bei der WM 2006. Das ging jedoch nicht auf, die DFB-Elf unterlag den Azzurri im EM-Semifinale am Donnerstag mit 1:2. Dementsprechend hart gehen die Medien mit der Löw-Truppe ins Gericht.

Die "Süddeutsche" hat bereits den Sündenbock für die Niederlage gefunden. DFB-Trainer Jogi Löw sei gescheitert und habe mit seiner Taktik das Spiel "total verplant".

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Die Online-Ausgabe der "taz" kennt auch bereits den Schuldigen. Jogi Löw sei in Erklärungsnot für seine Aufstellungspolitik. Dementsprechend titelt das deutsche Medium mit "Vercoacht und zugenäht".

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Laut dem Boulevard-Blatt "Bild" ist die Jogi-Truppe kläglich gescheitert. Außerdem seien sie "zu soft für den Titel".

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Aber auch Trainer Löw wird von der "Bild" heftigst in die Kritik genommen. Er habe die falschen Wechsel durchgeführt und sie durch Kroos, Gomez und Podolski "verlassen" gewesen.

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Die "Münchner Abendzeitung" kann es auch kaum fassen und liefert dem Leser eine Bildstrecke von weinenden DFB-Kickern. Die Überschrift: "So weinen Jogis Jungs".

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Die deutsche "Volksstimme" titelt "Schmerzhaftes Bayern-Jahr" und lässt den Stürmer Mario Gomez zu Wort kommen. Der Münchner Torjäger blickt auf eine Saison zurück, die unter keinem guten Stern stand. Den Meistertitel und den DFB-Pokal mussten die Bayern an Borussia Dortmund abgeben. Aber auch im Finale der Champions League unterlag der Münchner Traditionsklub dem FC Chelsea. Der Bayern-Stürmer lethargisch: "Wir haben viermal auf die Fresse gekriegt."

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Die italienischen Medien feiern ihren Doppeltorschützen (Super-)Mario Balotelli. Laut "Tutto Sport" hat der Stürmer die zwei Tore für seine Mama erzielt. Aber auch im Finale will der Torjäger treffen, und zwar viermal für seinen Vater.

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"Deutschland geschlagen - Grande Italia im Finale", titelt die "Gazzetta dello Sport". Außerdem spricht das Medium von einer "mächtigen Darbietung gegen den Favoriten Deutschland".

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"Balotelli-Mania" auch beim "Corriero dello Sport". "Balotelli! Italien im Finale", titelt das Blatt und hinterlegt die Lettern mit Bildern vom Doppeltorschützen.

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Auch "La Repubblica" hat ihren Helden gefunden. So habe der Manchester-City-Stürmer die "Italiener ins Finale gebracht". Das Elfmetertor von Özil wird als schlicht und ergreifend "unnötig" eingestuft. (red, derStandard.at, 29.6.2012)

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