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Laut Umfrage würden nur 61 Prozent eine derzeitige Parlamentspartei wählen.

Foto: APA/Leodolter

Wien - Die Politikverdrossenheit in Österreich nimmt offenbar weiter zu. Wenn am Sonntag Nationalratswahl wäre, würden nur 61 Prozent eine derzeitige Parlamentspartei wählen, geht aus einer Umfrage unter 1.000 wahlberechtigten Österreichern des Meinungsforschers Peter Hajek für den TV-Sender ATV hervor. Knapp 40 Prozent der Befragten würden ungültig oder gar nicht wählen. Bei der Nationalratswahl 2008 betrug die Beteiligung 78,81 Prozent.

Auch neue politische Gruppen wie die Piratenpartei können von der Schwäche der Parlamentsparteien nicht profitieren, so Hajek: 58 Prozent der Befragten wollen einfach nur, dass die herkömmlichen Parteien besser arbeiten, lediglich 15 Prozent sagen, Österreich brauche eine neue Partei. "Die neuen Gruppierungen haben derzeit wenig Potenzial, weil sie über eine geringe Bekanntheit verfügen und ihre Ziele und Programme noch unklar sind", so der Meinungsforscher.

Erfolg der Piraten ungewiss

Konkret würden drei Prozent der Befragten die Piratenpartei "ganz sicher" und neun Prozent "möglicherweise" wählen. Dass die Piraten damit schon mit einem Bein im Nationalrat stehen, bezweifelt Hajek: "Die Erfahrung zeigt, dass nur die 'Ganz sicher'-Wähler eine realistische Stimme sind."

Die SPÖ würden laut Sonntagsfrage 30 Prozent wählen, ÖVP und FPÖ müssen sich laut diesem Ergebnis mit jeweils 25 Prozent den zweiten Platz teilen. Die Grünen kommen auf zwölf, das BZÖ auf fünf Prozent. Bei der Kanzlerfrage kommt Amtsinhaber Werner Faymann (SPÖ) auf 18 Prozent, sein Vize Michael Spindelegger (ÖVP) auf 15 Prozent und FPÖ-Chef Heinz Christian Strache auf 13 Prozent. (APA, 29.6.2012)