Während im Hochbau ein Plus von 11,6 Prozent erzielt werden konnte, musste im Tiefbau ein Rückgang um 4,7 Prozent hingenommen werden.

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Wien - Der Bauproduktionswert im Hoch- und Tiefbau ist von Jänner bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent gestiegen. Die österreichischen Hoch- und Tiefbauunternehmen erwirtschafteten in diesem Zeitraum einen Wert von 2,3 Mrd. Euro. Per Ende März wiesen die Bauunternehmen (ohne Baunebengewerbe) Auftragsbestände in Höhe von 8,4 Mrd. Euro auf. Das entspricht auf Jahressicht einer Steigerung von 30,9 Prozent.

Die Produktion der Bausparten entwickelte sich ambivalent, so die Statistik Austria. Während im Hochbau mit 1,5 Mrd. Euro ein Plus von 11,6 Prozent erzielt werden konnte, musste im Tiefbau mit 713,7 Mio. Euro ein Rückgang um 4,7 Prozent hingenommen werden. Im Hochbau entwickelten sich alle Teilsparten positiv. Im Tiefbau waren die Bausparten "Sonstige Tiefbau", "Bau von Bahnverkehrsstrecken", "Rohrleitungs- und Kabelnetzleitungstiefbau" und "Tunnelbau" negativ, der Straßen-, Wasser- und Brücken- und Hochstraßenbau dagegen positiv.

Vorarlberg vor Salzburg

Regional betrachtet, konnten Vorarlberg (+22,4 Prozent), Salzburg (+13,0 Prozent) und die Steiermark (+9,8 Prozent) den Wert der technischen Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am meisten steigern. In Tirol (-1,9 Prozent), in Kärnten (-3,1 Prozent) und im Burgenland (-7,2 Prozent) verringerte sich hingegen die Bautätigkeit im Vorjahresvergleich.

Im Tiefbau erhöhten sich die Auftragsbestände gegenüber dem Vorjahr um 58,7 Prozent, wobei dieser Anstieg im Wesentlichen auf die Umstrukturierung von Unternehmen und der damit verbundenen Änderung des wirtschaftlichen Schwerpunkts vom Hoch- zum Tiefbau zurückzuführen war, so die Statistik Austria.

Tunnelbau sorgt für Anschub

Positive Impulse gingen demnach vor allem vom "Tunnelbau" (+295,6 Prozent), aber auch von den Teilsparten "Rohrleitungs-, Brunnen- und Kläranlagenbau" (+17,1 Prozent), "Wasserbau" (+14,7 Prozent), "Bau von Straßen" (+11,9 Prozent) sowie "Brücken- und Hochstraßenbau" (+2,0 Prozent) aus. Rückgänge in den Auftragsbeständen waren hingegen in den Teilsparten "Bau von Bahnverkehrsstrecken" (-20,1 Prozent), "Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt" (-15,6 Prozent) und "Kabelnetzleitungstiefbau" (-2,5 Prozent) zu beobachten.

Im Hochbau lagen die Auftragsbestände mit 3,6 Mrd. Euro und 42,4 Prozent des gesamten Auftragsvolumens um 5,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dieser Trend basierte vor allem auf der positiven Entwicklung der Teilsparten "Adaptierungsarbeiten im Hochbau" (+41,1 Prozent) und "Wohnungs- und Siedlungsbau" (+7,2 Prozent). Ein Rückgang in den Auftragsbeständen war hingegen in der Sparte "Industrie-, Ingenieur- und sonstiger Hochbau" (-2,3 Prozent) zu beobachten.

In Kärnten (+120,7 Prozent), in Salzburg (+72,2 Prozent), im Burgenland (+38,6 Prozent), in der Steiermark (+35,7 Prozent) und in Wien (+31,3 Prozent) erhöhte sich das Auftragsvolumen im Vergleich zur Vorjahresperiode überdurchschnittlich. (APA, 29.6.2012)