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"Pension" ist für Paul Gludovatz noch kein Thema.

Foto: APA/Leodolter

Graz - "Erschöpfung" ist der Grund für die Auflösung des Vertrags von Paul Gludovatz als sportlicher Geschäftsführer mit Sturm Graz. Der 66-jährige Burgenländer nahm am Montagabend in der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" erstmals in der Öffentlichkeit zu seinem mehr als einen Monat andauernden Krankenstand Stellung, betonte aber gleichzeitig, dass es ihm jetzt wieder "ausgezeichnet" gehe.

"Stress ist für mich bis dato etwas Positives gewesen. Ich weiß nicht, ob das zur Erschöpfung geführt hat", sagte Gludovatz, der vor seiner Zeit bei der SV Ried jahrzehntelang als Betreuer im Nachwuchsbereich ÖFB gearbeitet hatte. Er hätte es nie für möglich gehalten, "nach 47 Jahren so einen Erschöpfungszustand zu erleben. Schlaflosigkeit war für mich ein normaler Zustand."

Gludovatz erinnerte in diesem Zusammenhang an den vierten Platz von Österreichs U20-Team bei der Nachwuchs-WM 2007 in Kanada. "Da habe ich nicht geschlafen, weil ich überlegt habe, ob ich den Rubin Rafael Okotie oder den Jimmy Hoffer einsetzen soll." Daher habe ihn die Schlaflosigkeit "nie bedrückt". Doch damit habe er wohl "selbst sehr viel dazu beigetragen", dass es zu diesem "vollkommen unerwarteten" Zustand gekommen sei.

"Bis zum Schluss gab es für mich nur 100 Prozent oder nichts. Noch am letzten Abend habe ich bis 22.00 Uhr gearbeitet. In der Früh ist es dann nicht mehr gegangen", so Gludovatz. Nach seinem Wechsel im April von Ried zu Sturm habe er innerhalb kürzester Zeit das schaffen wollen, wofür man normalerweise "drei bis vier Monate" brauche. Beim entthronten Meister war er unter anderem für die Verpflichtung des neuen Cheftrainers Peter Hyballa sowie für die Kaderzusammenstellung im Hinblick auf die neue Saison verantwortlich.

Sturm-Präsident Christian Jauk hat Gludovatz nun einen Job im Nachwuchs- oder Scouting-Bereich bei Sturm in Aussicht gestellt, dieser hat sich Bedenkzeit erbeten.  Gludovatz stellte am Montag allerdings klar, dass er nicht gedenke, in Pension zu gehen: "Ich bin zu hundert Prozent wieder da." (APA/red, 2.7. 2012)