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Die Anleitung zum Anzapfen von Internet-Anschlüssen brachte einem 29-jährigen Amerikaner drei Jahre Haft

Im US-Bundesstaat Oregon wurde der 29-jährige Ryan Harris zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er es Leuten ermöglicht hat, ihre Kabelmodems zu hacken und dadurch die Verbindung zu beschleunigen oder Internet kostenlos zu beziehen. Wie Wired und The Verge berichten, kommen zu den drei Jahren Haft noch 50.000 US-Dollar Strafe hinzu als auch eine Entschädigungszahlung in der Höhe von 152.370 US-Dollar. Das Urteil war deshalb so streng, weil Harris laut Richter Mark L. Wolf mit voller Absicht die Kabelanbieter bestrafen wollte.

Harris: Verantwortung liegt bei jedem selbst

Über seine Firma TCNISO vertrieb Harris Anleitungen zum Hacken von Kabelmodems und die dazugehörige Software. Sechs Jahre lang, zwischen 2003 und 2009, war Harris eine Anlaufstelle für Know-How rund um Kabelmodem-Hacking. In einem Buch namens "Hacking the Cable Modem: What Cable Companies Don't Want You to Know" hat Harris über das Provisionssystem der Kabelanbieter geschrieben. Das Buch ist zwar legal, der Vertrieb von Soft- und Hardware zum Anzapfen von Anschlüssen jedoch nicht. Seine Verteidigung plädierte darauf, dass der Verkauf dieser Tools nicht illegal sei und die Verantwortung bei seinen Kunden liege.

Internet ohne Limit

Die Tools, die Harris zur Verfügung stellten, haben Bandbreitenfilter entfernt und kostenlose Internetanschlüsse ermöglicht. Mit einem "Coax Thief"- Sniffer, der den Verkehr abgefangen hat, wurden MAC-Adressen von Nachbarn und Konfigurationsdateien selbiger ergattert und dann verwendet, um Internet zu beziehen. (iw, derStandard.at, 29.6.2012)